Entsetzt und fassungslos

Neben strahlenden, milden Sonnentagen bringt der Herbst auch graues, dunkles Wetter. Und die entsprechenden Nachrichten auch dazu.



Von der goldenen Fassade kam der Tod: das Mandalay-Bay-Hotel in Las Vegas. (Bild: mb)
Von der goldenen Fassade kam der Tod: das Mandalay-Bay-Hotel in Las Vegas. (Bild: mb)

«Zum Glück seid ihr nicht mehr in Las Vegas.» Dies hören wir seit dem grauenvollen Massaker immer wieder. Ja, es hätte auch uns fast treffen können. Zwei Wochen vor dem Attentat waren wir noch in der schrillen Wüstenstadt.

Insgesamt haben wir vier Nächte in Las Vegas verbracht. Dabei haben wir vor allem die Themenhotels am Strip erkundet und sind dabei natürlich auch zum «Mandalay Bay» marschiert, von dessen Goldfassade aus nun der Tod gekommen ist. Der irre Angreifer hat von einem Zimmer im 32. Stock aus auf die Besucher eines Country-Festivals auf der gegenüberliegenden Strassenseite geschossen. Immer wieder. Laut neuesten Meldungen etwa 1000 Mal. Mindestens 59 Menschen hat er getötet, mehr als 500 verletzt. Sein Motiv ist noch nicht bekannt.

Wir sind wie alle entsetzt und fassungslos ob einer solchen Tat. Wir informieren uns auf allen Kanälen – und können es trotzdem nicht verstehen. Aber wer kann das schon! Weil wir vor kurzer Zeit am Ort des Geschehens gewesen sind, berührt uns das Massaker besonders.

Ich gestehe, dass wir angesichts der riesigen Menschenmassen in der Wüstenstadt bei unserem Aufenthalt kurz davon gesprochen haben, dass sie ein Ziel für einen Anschlag sein könnte. Insbesondere, weil der 11. September genau in unseren Ferien in den USA lag. Aber wir haben diesen Gedanken schnell wieder verdrängt und sind weiter unbeschwert über den Strip flaniert.

Im Nachhinein schaudert es mich. Meine Gedanken sind bei den Toten, Verletzten und deren Angehörigen, die nun mit so viel Leid konfrontiert sind. Wegen einem Irren, der die Tat anscheinend geplant hat. Er besass etliche Waffen, viel Munition und auch Sprengsätze. Wie können die Betroffenen das Ganze verarbeiten?

Wir hatten tatsächlich Glück, dass wir nicht etwas später in den Ferien ennet dem grossen Teich weilten. Das Tragische ist, dass man so eine grauenvolle Tat nicht vorhersehen kann. Die Polizei geht im Moment ja von einem Einzeltäter aus. Theoretisch kann so ein Massaker überall passieren – auch in der Schweiz. Hoffen wir, dass es nie dazu kommen wird. Schlimm genug, dass immer wieder unschuldige Menschen im Ausland sterben müssen! Grauenvoll!