«Erbä ohni Sterbä» – ein skurriles Theaterstück zum Totlachen

Das weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte und äusserst beliebte Theater-Ensemble «Chliibüni Glärnisch» startete am vergangenen Freitagabend vor ausverkauftem Hause furios und überzeugend in die Theatersaison 2022. Im eigenen, charmanten Fabriktheater in Schwanden brillierte das routinierte Ensemble erneut mit einer herrlich amüsanten Eigenproduktion, geschrieben von den beiden Klamauk-Theaterautoren Leopold Ramhapp und Roger Rhyner. Das Theaterstück «Erbä ohni Sterbä» garantiert dem Publikum vergnügliche anderthalb Stunden mit viel Klamauk, Situationskomik und skurrilen Szenen à la Ramhapp-Rhyner.



Furiose Uraufführung der «Chliibüni Glärnisch» im Fabriktheater in Schwanden (Bilder: hasp)
Furiose Uraufführung der «Chliibüni Glärnisch» im Fabriktheater in Schwanden (Bilder: hasp)

Falls Sie am vergangenen Freitagabend an der Premierenaufführung des Stücks «Erbä ohni Sterbä» im Publikum sassen, könnte es durchaus sein, dass Sie am Samstagmorgen beim Aufstehen ein leichtes Ziehen in der Bauchgegend verspürten. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, denn es handelt sich vermutlich schlicht und einfach um einen Muskelkater, den Sie im Fabriktheater eingefangen haben. Grund für diese Gebresten sind andauernde, völlig unkontrollierte Lachattacken innerhalb von anderthalb Stunden. So lange dauerte nämlich das für viel Klamauk und Unterhaltung sorgende Theaterstück, geschrieben und inszeniert von den für deftige und skurrile Theater-Inszenierungen bekannten Autoren Leopold Ramhapp und Roger Rhyner. Die beiden Radio Zürisee-Moderatoren beherrschen die «Kunst des höheren Blödsinns» wie keine anderen und begeistern auch in diesem Jahr mit einem äusserst amüsanten, leicht frivolen Theaterstück.

Frontalangriff auf Bauchmuskeln und Zwerchfell

Vorsicht, liebe Freunde und Fans der Chliibüni Glärnisch: «Erbä ohni Sterbä» ist ein Frontalangriff auf das Zwerchfell und die Bauchmuskeln. Nehmen Sie vorsichtshalber auch diesmal genügend Taschentücher mit, denn Sie werden 90 Minuten lang Tränen lachen! Was die beiden Theater-Urgesteine wiederum gemeinsam auf Papier gebracht haben, ist in gewissen Passagen vielleicht etwas frivol, gehört aber einfach zu ihrem unverkennbaren Schreibstil, den sie seit Anfang konsequent durchziehen.

Ein Theaterstück voll von Überraschungen

Sich mit dem Vermögen der Frau zur Ruhe setzen, dafür braucht es den perfekten Plan. Wenn es aber auch die Gemahlin mit dem Eheversprechen nicht so genau nimmt und die Geliebte kleinere und grössere Geheimnisse hat, dann kommt sogar der Pfarrer in Erklärungsnot. Für das perfekte Happy End braucht es jetzt ein Reagenzglas, Paprikasauce mit Zwiebeln und eine Beerdigung! Das ist kurz zusammengefasst der Inhalt dieses äusserst unterhaltsamen Theaterstück «Erbä ohni Sterbä».

Ein sackstarker Auftritt der Chliibüni Glärnisch

Was die beiden Possenreiser am vergangenen Freitagabend wiederum, für diesmal gemeinsam mit ihren Bühnenpartnern Marianne Grosschedl als Philips Frau Maria, Janina Dürmüller als Freundin Dunia, Marc Moergeli als Henri, Roger Rhyner als fischender Pfarrer Josef und last but not least Leopold Ramhapp als Philipp auf der Bühne des Fabriktheaters ablieferten, ist grosses Kino. Allein schon mit ihrer Mimik und ihren Gesten bringen die zwei erfahrenen Bühnen- und Rampenschweine ihr Publikum zum Lachen. Es ist aber nicht nur Ramhapp und Rhyner, die auf der Bühnen überzeugen. Es ist das ganze Kollektiv, angefangen bei der Empfangsdame, dem fleissigen Servicepersonal bis hin zu den Bühnenbauer und den Platzanweiser, welche das Erlebnis «Theater» im Fabriktheater in Schwanden zum Erlebnis machen. Es waren aber die Protagonisten auf der Bühne, die sämtliche Register ihres Könnens und damit das Publikum in ein Meer von Tränen zogen. Es waren allerdings Tränen der Freude und Heiterkeit und nicht der Trauer, obwohl ja das Stück selber im zweiten Teil eine allerdings eher komische Beerdigung beinhaltet.

«Hebed Sorg zur Chliibüni Glärnisch»

Zur Überraschung des Publikums trat nach der Aufführung Rolf Knie, Clown und Kunstmaler vor das Publikum und ehrte das Ensemble der Chliibüni Glärnisch in den höchsten Tönen. «Hebed Sorg zur Chliibüni – si isch einmalig», erklärte Knie, begleitet vom tosenden Applaus des Publikums, welches die Protagonisten auf der Bühne am Schluss der Vorstellung mit einer minutenlangen Standing Ovations honorierte.

Lachen ist immer noch die beste Medizin

In Anbetracht der Ereignisse mit der Pandemie und dem schrecklichen, absolut sinnlosen und barbarischen Krieg in der Ukraine, der uns alle tief bewegt, stellt sich die Frage: «Gibt es überhaupt noch etwas zu lachen oder haben wir deswegen sogar das Lachen verlernt. Die Antwort: Ja, es gibt immer Momente zum Lachen und dass wir das Lachen nicht verlernt haben, beweist der unvergessliche und nachhaltig in Erinnerung bleibende Premiere-Abend im Fabriktheater in Schwanden. Kurzum: Lachen ist nach wie vor die beste Medizin. Diese Medizin erhält man in den nächsten Tagen und Wochen im Fabriktheater in Schwanden. Man beachte den Terminplan 2022 und die Hinweise auf weitere Veranstaltungen. Man findet diese Angaben auf der Homepage fabriktheater-schwanden.ch.