Erdbeben zeugt von anhaltender Gebirgsbildung

Am 6. März um 21.12 Uhr bebte in der Welterberegion Sardona die Erde. Das Epizentrum lag bei Linthal GL. Mit einer Magnitude von 4,6 war es das stärkste Beben der letzten Jahre in dieser Region und wurde in der ganzen Schweiz verspürt.



Durch Erdbeben über Jahrmillionen entstanden: die Glarner Hauptüberschiebung (hier am Piz Sardona). (Bilder: Ruedi Kohler
Durch Erdbeben über Jahrmillionen entstanden: die Glarner Hauptüberschiebung (hier am Piz Sardona). (Bilder: Ruedi Kohler

Dieses Ereignis zeigt eindrücklich, dass die Kräfte, die die Alpen bilden, noch immer aktiv sind und für eine Hebung des Gebietes um rund 1mm/Jahr sorgen. Ab Sommer 2017 zeigt eine Ausstellung in Vättis SG die Geschichte und Zukunft der Erdbeben in den Welterbekantonen St. Gallen, Graubünden und Glarus und wie alpine Gebirge bebend entstehen.

Erdbeben in der Welterberegion Sardona

Die Region rund um das UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona ist der weltweit beste Ort, um die Vorgänge der Gebirgsbildung hautnah zu erleben. Ein besonders eindrückliches Erlebnis sind jeweils die Erdbeben, welche in unregelmässigen Zeitabständen daran erinnern, dass die Bildung der Alpen noch immer im Gange ist. Dies ist gemäss Auskunft des Schweizerischen Erdbebendienstes denn auch der Grund des aktuellen Erdbebens.

Die berühmte Glarner Hauptüberschiebung, welche sich domartig gewölbt durch die Welterberegion zieht, ist die sichtbare Ursache zahlloser Erdbeben in den letzten 30 Millionen Jahren während der Hauptphase der Alpenbildung. Auch heute noch entstehen in der Tiefe ähnliche Deckenüberschiebungen, welche regelmässig Erdbeben verursachen.

Erdbebenausstellung ab Sommer in Vättis SG


Damit die Bedeutung der Erdbeben für die Welterberegion Sardona und die Gebirgsbildung umfassend aufgezeigt werden kann, planen die Ortsgemeinde Vättis zusammen mit der IG Tektonikarena Sardona und dem Schweizerischen Erdbebendienst in Vättis SG eine Ausstellung. Das publikumswirksame Thema Erdbeben soll in den Zusammenhang mit den Gebirgsbildungsthemen des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona in den drei Welterbekantonen St. Gallen, Graubünden und Glarus gebracht werden. Das Taminatal und das Dorf Vättis sind zur Veranschaulichung dieser Themen ausserordentlich gut geeignet. Ortsgemeindepräsident Erwin Gort bedauert auf Anfrage mit einem Augenzwinkern, dass das Erdbeben von vorgestern sein Auftreten noch etwas besser auf den Eröffnungstermin der Ausstellung hätte abstimmen können, welcher im Sommer 2017 vorgesehen ist.