Erdgas-Transportleitung fürs Glarnerland fertiggestellt

Die Erdgas Obersee-Linth Transport AG (EOLT) hat die 5bar-Transportleitung bis zur Kalkfabrik Netstal termingemäss erstellt und in Betrieb genommen. Mit den zusätzlichen Kapazitäten können Engpässe im Glarnerland in Zukunft vermieden werden. Die KFN wird ab sofort mit dem umweltfreundlichen Erdgas versorgt. Weitere Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden wollen ans Gasnetz angeschlossen werden.



Die Erdgas Obersee-Linth Transport AG (EOLT) hat die 5bar-Transportleitung bis zur Kalkfabrik Netstal termingemäss erstellt und in Betrieb genommen. (Bild: zvg)
Die Erdgas Obersee-Linth Transport AG (EOLT) hat die 5bar-Transportleitung bis zur Kalkfabrik Netstal termingemäss erstellt und in Betrieb genommen. (Bild: zvg)

Im Kanton Glarus konnte seit Beginn 1999 die Absatzmenge von Erdgas auf im Jahre 2012 131,2 GWh gesteigert werden. Dies entspricht dem Volumen von 650 Tanklastwagen Heizöl pro Jahr, die damit vermieden werden. Weitere Kunden wie die Kalkfabrik Netstal AG und die Hösli Strassenbau AG steigern den Bedarf auf über 200 GWh. Für die Sicherstellung dieser und weiterer Energiebedürfnisse hat die EOLT im Jahr 2011 entschieden, die Kapazitäten weiter auszubauen. Der Bau der Leitung mit einer Länge von 3000 Metern wurde Ende November erfolgreich beendet. Kleinere Verzögerungen ergaben sich teilweise bei den Spülbohrungen, so musste die Linth dreimal unterquert werden. Im Dezember konnten die Abschlussarbeiten mit der Fertigstellung der Druckreduzier- und Messstation erfolgreich abgeschlossen werden.

Kalkfabrik Netstal und Strassenbau Hösli – dank Erdgas mit vielen Vorteilen

Die Kalkfabrik Netstal kann per sofort ihre Produktion umweltfreundlicher gestalten, die reduziert den CO2-Ausstoss deutlich. Mit den neuen fast schwefelfreien Produkten wird sie zudem den Kunden ein besseres Produkt anbieten. Ausserdem wird sie mit dem Energieträger Erdgas die Energiekosten deutlich senken, was ihre wirtschaftliche Attraktivität weiter stärken wird. Die gleichen Argumente wie bei der Kalkfabrik treffen auch für die Firma Hösli zu. Sie hat die Gelegenheit wahrgenommen, gleich die ganzen Feuerungsanlagen zu sanieren. Damit kann sie zukünftig die Prozesse deutlich effizienter und kostengünstiger gestalten.

Ziele des Kantons Glarus

Der Kanton Glarus hat bei der Ausarbeitung des Richtplans festgestellt, dass die Erdgasversorgung in Glarus Nord und Glarus bereits recht gut ausgebaut ist. Ziel ist es, den Anteil von Erdgas/Biogas an der Wärmeversorgung durch eine Erhöhung der Anschlussdichte weiter zu vergrössern. Konkret bedeutet dies die Umstellung von bestehenden Ölheizungen durch schonendere Gasheizungen. Die Ausbauten bieten die zentrale Grundlage für diese Massnahmen.

Wirtschaftlichkeit – Umweltverträglichkeit

Erdgas ist seit einiger Zeit der günstigste Energieträger in der Schweiz. Die grossen weltweiten Kapazitäten von Erdgas haben zu einer Entkoppelung von den Heizölpreisen geführt. Die Preise bei der Erdgas Obersee liegen zirka um 25 bis 30 Prozent unter den Heizölpreisen. Betreffend die Umweltverträglichkeit bietet Erdgas um 25 Prozent tiefere CO2-Werte und praktisch keinen Russ-ausstoss. Erdgas Obersee mischt zudem bei allen Kunden noch 2 Prozent Biogas bei, damit wird die CO2-Belastung nochmals deutlich abgesenkt.

Erdgasanwendungen immer breiter

Die neuen Gaswärmepumpen sind Wärmepumpen, die mit Gas angetrieben werden. Durch die Nutzung von Umgebungswärme, die als erneuerbare Energie gilt, kann der Wirkungsgrad im Vergleich zum kondensierenden Gaskessel weiter gesteigert werden und damit zusätzlich Energie und CO2 eingespart werden. Gaswärmepumpen bieten sich auch für Minergie-Lösungen an. Fünf Tankstellen Rapperswil-Jona, Niederurnen (beide Fahrrichtungen), Siebnen und Glarus bieten eine gute Grundlage für Erdgasfahrzeuge. Die günstigen Voraussetzungen animieren auch die Fahrzeughersteller vermehrt Gasversionen anzubieten. Neuheiten sind von Volkswagen, Seat, Skoda, Fiat und Mercedes im Angebot. Damit kann im Privatverkehr mit Erdgas die Umwelt und das Portemonnaie nachhaltig geschont werden.