Am Donnerstag, 31. Oktober 2024, kam es in der Gemeinde Glarus Nord auf dem Gelände der Ardega Deponie zu einem Erdrutsch. Das rechte Ufer der Linth (Escherkanal) wurde dabei zur Flussmitte hin verschoben und blockiert nun einen Teil des Escherkanals; die Linth kann aber weiterhin abfliessen.
Seit dem Erdrutsch sind Geologen sowie Vertreter des Linthwerks, der Deponiebetreiberin und des Kantons Glarus mit Hochdruck daran, die Gründe für den Erdrutsch sowie geeignete Massnahmen zur Behebung der Situation abzuklären. Die Abklärung der Massnahmen musste aufgrund der komplexen Problematik äusserst sorgfältig vonstattengehen und benötigte deshalb einige Zeit. Das Material, das sich zurzeit im Escherkanal befindet – es handelt sich um Teile der Böschung und des Uferwegs, aber nicht um Deponiematerial – kann nicht einfach komplett entfernt werden, da dann von oben Deponiematerial nachrutschen würde.
Als erste Sofortmassnahme wird nun der Engpass im Escherkanal etwas verbreitert. Dazu wird ein Teil des Pfropfens, der zurzeit einen Teil des Escherkanals blockiert, abgetragen (siehe Grafik). Auf diese Weise erhöht sich die Abflusskapazität deutlich und ist auch bei Regen wieder gewährleistet.
Gleichzeitig kann das Vorland am linken Linthufer, das zurzeit noch unter Wasser steht, wieder trockengelegt werden, wodurch auch die Dämme entlastet werden. Mit einer sorgfältigen und behutsamen Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die Stabilität des Hangs nicht beeinträchtigt wird und dass es im Escherkanal zu keiner Erosion kommt. Diese Arbeiten starten voraussichtlich am Montag, 11. November 2024, und werden einige Tage dauern.
Die Ardega Deponie arbeitet ebenfalls mit Hochdruck an der Stabilisierung des Hangs. Vorsorglich wird ein Sicherungselement errichtet, welches ein Nachrutschen von Deponiematerial bei starkem Regen verhindern soll. Nach den ersten Bauarbeiten am Escherkanal lassen sich dann weitere Folgemassnahmen für die Hangrutschung umsetzen.
Die Linthuferwege im Bereich des Erdrutsches zwischen der Vrenelibrücke und der Linthmündung am Walensee sind weiterhin für die Öffentlichkeit gesperrt.