Ereignisgefahrenkarte für Rutschung Wagenrunse in Schwanden

Die Abteilung Wald und Naturgefahren des Kantons Glarus erstellt für die Rutschung Wagenrunse in Schwanden eine Ereignisgefahrenkarte. Diese ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Bewältigung der Folgen des Rutschereignisses.



Das Rutschereignis von Ende August hat in Schwanden grossen Schaden angerichtet • (Foto: VBS)
Das Rutschereignis von Ende August hat in Schwanden grossen Schaden angerichtet • (Foto: VBS)

Rutschung Wagenrunse ist ein Grossereignis

Ende August 2023 ist es in der Wagenrunse in Schwanden zu einem grossen Rutschereignis mit nachfolgenden Murgängen gekommen. Im Quartier Plattenau wurden durch das Rutschmaterial zahlreiche Gebäude beschädigt oder sogar komplett zerstört. Ein beträchtlicher Anteil der Rutschmasse ist am Berg verblieben und stellt nach wie vor eine grosse Gefahr dar. Die Gefahrensituation hat sich durch die Rutschung stark ausgeweitet. Die neu entstandene Situation entspricht nicht mehr der bisherigen Gefahrenkarte.

Ereignisgefahrenkarte bereits in Erarbeitung

Die Abteilung Wald und Naturgefahren ist zuständig für die Erstellung der Gefahrenkarten im Kanton Glarus. Für den Einflussperimeter der Rutschung Wagenrunse wird bis Ende November 2023 eine Ereignisgefahrenkarte erstellt. Diese wird die bisherige Gefahrenkarte ersetzen und ist behördenverbindlich. Sie ist für die involvierten Behörden eine wichtige Grundlage für anstehende Fragen und Entscheide in den Bereichen Raumplanung, Schutzbauten und Gebäudeversicherung.

Gefahrensituation in der Wagenrunse ist dynamisch

Die Ereignisgefahrenkarte für die Wagenrunse ist temporärer Natur, da sich die Rutschung und die davon abhängige Gefahrensituation nach wie vor dynamisch verändern können. Um den Naturgefahrenprozessen aus der Wagenrunse entgegenzuwirken, wird der Bau von Schutzbauten erforderlich sein. Dadurch wird sich die Gefahrensituation deutlich verbessern. Die dann zu erarbeitende, definitive Gefahrenkarte wird die Abteilung Wald und Naturgefahren festlegen, sobald dank der Umsetzung von Schutzmassnahmen ein beständiger Zustand erreicht wurde. In der Folge wird auch die Gefahrenkarte auf dem öffentlich einsehbaren, kantonalen Geodaten-Viewer (map.geo.gl.ch) angepasst.

Ausgewiesene Fachleute sind im Einsatz

Die Ereignisgefahrenkarte wird unter der Leitung der Abteilung Wald und Naturgefahren in Zusammenarbeit mit dem Naturgefahrendienst der Gemeinde Glarus Süd sowie Ingenieur- und Geologiebüros erarbeitet. Die involvierten Personen sind ausgewiesene Fachleute und begleiten die Rutschung in der Wagenrunse seit dem ersten Rutschereignis im Jahr 2020.

Behörden und Betroffene werden informiert

Die Abteilung Wald und Naturgefahren wird den involvierten Behörden die Ereignisgefahrenkarte vorstellen und in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Gemeinde Glarus Süd auch die von der Rutschung Wagenrunse direkt Betroffenen informieren.