Mit Recherchen bei Dienststellen, Nachforschungen in Archiven, in Bibliotheken, in Museen, bei Vereinen und Privatpersonen wurden im vergangenen Jahr Informationen über archäologische Ausgrabungen und Funde zusammengetragen. Das Ziel: ein möglichst umfassender Überblick über alle Fundstellen im Kanton zu gewinnen. Nun soll auch die Bevölkerung in die Erhebung miteinbezogen werden. Viele archäologische Funde verdanken wir der Aufmerksamkeit von Einzelpersonen. Siedlungsstrukturen auf der Alpstufe oder bedeutende Einzelfunde wie der Gletschermann Ötzi wurden von Privatpersonen entdeckt. So melden immer wieder aufmerksame Beobachter Fundgegenstände oder auffällige Strukturen, die im Zusammenhang mit anderen Indizien zur Entdeckung von Siedlungen aus der Vergangenheit führen können.
Aufruf zur Mithilfe
Die Fachstelle Archäologie ruft deswegen die Bevölkerung dazu auf, Hinweise zu melden. Wer hat in der Vergangenheit verdächtige Strukturen im Boden, altes Mauerwerk, dunkle Erdschichten oder auffällige Geländeformen beobachtet? Diese Beobachtungen kombiniert mit eigenen Recherchen ergeben ein umfassendes Bild über das archäologische Erbe.
Auch Fundgegenstände vervollständigen dieses Bild. Wichtiger als die Sammlung von möglichst vielen Einzelfunden, sind die Fundzusammenhänge und der genaue Fundort. Daraus können weitere Erkenntnisse abgeleitet werden: Römische Schuhnägel aus einer römischen Stadt wie Augusta Raurica sind keine Überraschung. Römische Schuhnägel vom Pragelpass hingegen wären ein neues Puzzleteil aus unserer Vergangenheit. Deswegen interessieren auch Fundobjekte von Spaziergängen, Baustellenbegehungen oder vom Dachboden.
Öffentlicher Fundbestimmungstag
Am Samstag, 22. April 2017, besteht die Gelegenheit, Gegenstände bestimmen zu lassen. Zeigen Sie Funde vom Dachboden, von Spaziergängen, Baustellenbegehungen oder aus den Ferien. Drei Archäologen und ein Numismatiker geben Auskunft zu den Fundstellen im Kanton und zu archäologischen Funden im Allgemeinen. Die Fachstelle nimmt alle relevanten Daten auf und kann so weitere Informationen gewinnen. Finder und Finderinnen erhalten im Gegenzug eine Fundbestimmung. Der Anlass findet in der Landesbibliothek Glarus von 10.00 bis 16.00 Uhr statt.
Erfassung von archäologischen Fundstellen im Kanton Glarus
Der Kanton erfasst derzeit seine archäologischen Fundstellen. Nun ist die Bevölkerung dazu aufgerufen, eigene Beobachtungen zu melden. Ein öffentlicher Bestimmungstag findet am 22. April in der Landesbibliothek statt.