Die Integrationsvorlehre INVOL bereitet anerkannte Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen sowie – ab dem Schuljahr 2021/22 – Jugendliche und junge Erwachsene aus EU-/ EFTA- und Drittstaaten auf den Einstieg in eine berufliche Grundbildung vor und trägt wesentlich zur erfolgreichen Integrationsförderung im Kanton Glarus bei. Entscheidend dafür ist die Qualifizierung mit dem Ziel der beruflichen Selbstständigkeit.
Das vorerst auf vier Jahre ausgelegte Pilotprojekt startete im Jahr 2018 und konnte auf den Erfahrungen des kantonalen Berufseinführungsprogramms für Flüchtlinge aufbauen. Aufgrund der schweizweit erfolgsversprechenden Resultate wurde die INVOL bereits im Frühling 2019 vom Bundesrat um weitere zwei Jahre bis ins Ausbildungsjahr 2023/24 verlängert.
Die INVOL richtet sich an junge Menschen, welche Motivation und eine geeignete Vorbildung bzw. Berufserfahrung mitbringen. Sie bietet den Betrieben die Chance, während eines Jahres künftige Lernende kennenzulernen. Damit ist sie auch eine Chance für das Gewerbe und Industrie gegen den drohenden Nachwuchsmangel. Die INVOL als gemeinsame Initiative von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt senkt zudem die Sozialhilfeabhängigkeit durch nachhaltige Integration in den ersten Arbeitsmarkt und stärkt das Selbstvertrauen der Flüchtlinge.
Die INVOL umfasst folgende Elemente: allgemeine sprachliche Kompetenzen in Deutsch (mündlich und schriftlich Niveau B1); schulische Grundkompetenzen (insbesondere mathematisch-naturwissenschaftliches Grundwissen); Normen und Werte der Schweiz (kulturelle Kompetenzen); überfachliche Kompetenzen (z. B. Sozial- und Selbstkompetenzen mit Bezug zum Berufsfeld, Lerntechnik); berufsfeldbezogene Grundfertigkeiten und Grundlagenwissen. Die Ausbildung dauert ein Jahr und startet jeweils im August. Neben der praktischen Tätigkeit im angestrebten Berufsfeld beinhaltet sie pro Woche zwei Präsenztage in der Berufsschule und die Teilnahme an überbetrieblichen Kursen.