Erfolgreiche Teilsprengung der ehemaligen Kalkfabrik-Kantine in Netstal

Donnerstagvormittag hat die Schweizer Armee im Rahmen des Fachdienstes «Sprengtechnik Rettungstruppen» im Beisein von Teilnehmern aus dem In- und Ausland einen Teil der ehemaligen Kantine der Kalkfabrik Netstal AG, welche einst den Mitarbeitern diente, erfolgreich gesprengt. Der ganz grosse Knall, der aufgrund umfassender und weiträumiger Sicherheits-Massnahmen erwartet wurde, blieb allerdings aus. Halbwegs spektakulär war die Sprengung aber alleweil.



Schweizer Armeeangehörige gemeinsam mit französischen, deutschen und belgischen Kollegen vor der Sprengung der alten Kantine der kalkfabrik Netstal AG
Schweizer Armeeangehörige gemeinsam mit französischen, deutschen und belgischen Kollegen vor der Sprengung der alten Kantine der kalkfabrik Netstal AG

Donnerstag Punkt 11 Uhr zündete ein Armeangehöriger des Fachdienstkurses «Sprengtechnik Rettung» unter der Leitung des Ausbildungszentrums der Rettungstruppen AZR rund 5 Kilo Sprengstoff und das Restaurant Elggis, welches früher den Mitarbeitern der «Chalchi» in Netstal als Kantine diente, war nur noch Geschichte. Nebst Kursteilnehmern aus der Schweiz nahmen Angehörige der Bundeswehr, von den französischen Streitkräften sowie von belgischen Armeeangehörigen an der fachgerechten Sprengung der Kalkfabrik-Kantine teil. Der Dachstock sowie das erste Obergeschoss wurden schon vor der Sprengung mechanisch zurückgebaut und fachgerecht entsorgt.

68 Bohrlöcher und 5 Kilo Sprengstoff

Es ist für die Schweizer Armee nicht immer ganz einfach, geeignete Übungsobjekte in der Schweiz zu finden. Das Ausbildungsobjekt «Restaurant Elggis» in Netstal gehört und liegt auf Grundeigentum der Elggis Kraft AG und wurde der Armee unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Für die notwenigen Bewilligungen und die sachgerechte Entsorgung des Bauschuttes ist der zivile Gesuchsteller verantwortlich. Für die Sprengung waren 68 Bohrlöcher und 5 Kilo Sprengstoff notwendig, um das vorgesehene Teilstück des Gebäudes auf der Westseite des Gebäudes elektrisch zu sprengen. Beim Sprengort wurden die betroffenen Stellen aus Sicherheitsgründen mit einem Splitterschutz versehen.

Nicht alltäglicher Einsatz

Die Möglichkeit, ein Gebäude sachgerecht zu sprengen, ist auch für Armeeangehörige nicht alltäglich. Nach mehrwöchigen Vorbereitungsarbeiten am Objekt in Netstal sind nach erfolgter Sprengung die Verantwortlichen nun froh, dass alles wie geplant durchgeführt werden konnte. Milizoffiziere der Rettungstruppen werden im Fachdienstkurs «Sprengtechnik Rettung» zusammen mit zivilen und ausländischen Teilnehmern während zwei Wochen ausgebildet. Die Teilnehmer lernten dabei, wie man die Zerstörung eines Gebäudes mittels Sprengmittel plant und berechnet. Die Rettungstruppen nutzen die Technik der Gebäudesprengung für Unterstützungseinsätze in Gross-Schadenlagen nach Katastrophen und Krisen.