Erfolgreiches erstes Jassturnier von Linth Undäufä

Am Samstag, 23. September, fand das erste durch den diesjährig gegründeten Jassverein «Linth Undäufä» organisierte Jassturnier statt. Die dritte Ausgabe des früher privat organisierten sogenannten SJCNMZ-Cup «So jung chämmer niä meh zämä» war ein voller Erfolg. 14 Teams mit jungen Jassbegeisterten kämpften in der «Schützenstube» in Näfels nicht nur um die heissbegehrte Wandertrophäe, sondern dank vieler grosszügiger Sponsoren, diesmal auch um handfeste Preise.



Das Siegerteam (Bilder: zvg)
Das Siegerteam (Bilder: zvg)

Nach zwei Runden Speed-Dating-Schieber mit zufälligen Partnern spielte man im K.-o.-Modus in den angemeldeten Teams. Von gut 14 bis 22 Uhr wurde nach den Regeln von Göpf Egg «gstochä, gwisä und gschobä». Am Ende eines spannenden Turniers standen sich die Teams «Holderadipoldera» (Enkela Sadiku & Tim Huwiler) und die Erstteilnehmer «Diä Transkontinentalä Schiäber» (Frederick und Mirco Hefti) gegenüber. Die beiden Teams lieferten sich ein über weite Strecken ausgeglichenes Duell, bis die Newcomers punktemässig davonzogen. In der letzten Runde fehlte ihnen nur noch gut 50 Punkte für den Turniersieg. Doch die erfahrenen Jasser von «Holderdipoldera» liessen sich durch den Druck nicht beirren und konnten durch einen doppelten Match die mehreren Hundert Punkte Differenz gutmachen und das Turnier gewinnen.

Da «Linth Undäufä» nicht nur Jassturnieren veranstaltet, sondern die Aufmerksamkeit auch auf historische Justizskandale lenken möchte, wurde dieses Jassturnier Emma S. (geb. 1871) aus Altstätten gewidmet. Emma S. wurde als Mutter von zwei unehelichen Kindern wegen «Liederlichkeit» und «Arbeitsscheue» von der Polizei aufgegriffen und in der Zwangsarbeitsanstalt «Bitzi» zwangsversorgt, wo sie physische Gewalt erlitt und mehrmals ins Deckelbad gesperrt wurde. Erst nach fast vier Jahren wurde sie als «gebessert» entlassen. Das Schicksal von Emma S. ist eines von vielen Zwangsversorgten. Erst 1987 beschloss der Kanton St. Gallen «aus rechtlichen wie praktischen Gründen», keine vormundschaftlichen Versorgungen in der «Bitzi» mehr vorzunehmen. Die Betroffenen dieser Zwangsmassnahmen wurden erst im Jahr 2014 rehabilitiert.

Der Vorstand und das Turnier-OK zeigten sich mit dem Turnierverlauf zufrieden. Ausfälle von ein paar Stammspielern konnten mit neuen Jassbegeisterten ausgeglichen werden und diverse krankheitsbedingte Ausfälle konnten den reibungslosen Ablauf des Turniers nicht stoppen. Das nächste von «Linth Undäufä» organisierte Jassturnier wird der im Winter stattfindende Agatha-Stüssi-Cup sein.