Erfolgreiches Geschäftsjahr vom Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet

Fast diskussionslos wurden an der 35. ordentlichen Abgeordnetenversammlung in Glarus alle statutarischen Geschäfte gutgeheissen. Die KVA in Niederurnen muss wegen der Gefahrenkarte des Kantons Glarus mit Schutzbauten geschützt werden.



Wegen der neuen Gefahrenkarte: KVA Niderurnen muss mit Schutzbauten geschützt werden (bild: jhuber)
Wegen der neuen Gefahrenkarte: KVA Niderurnen muss mit Schutzbauten geschützt werden (bild: jhuber)

Verbandspräsident Armin Landolt konnte zur 35. ordentlichen Abgeordnetenversammlung vom vergangenen Montagabend in Glarus Vertretungen von 46 der 54 Verbandsgemeinden aus den Kantonen Glarus, Schwyz und St. Gallen begrüssen. Im schriftlich gedruckten Jahresbericht wies der Verbandspräsident darauf hin, dass die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse für die Betriebskommission stets von grosser Bedeutung seien. In diesem Bereich könne man auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. «Hier zeigt sich allerdings, dass der heute erzielbare Entsorgungspreis keinen Spielraum mehr lässt», betonte er weiter.

Leichter Rückgang der Kehrichtanlieferung


Wie Landolt weiter erwähnt seien auch zwei Entwicklungen, für die Betriebskommission zentral. Einerseits wird es unumgänglich sein, vermehrt Abfälle (Brennstoff) zu lagern, um so Kapazitätsschwankungen auszugleichen. Dafür müssen in Niederurnen aber die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Anderseits zeigt sich, dass der weltweite Bedarf an Metallen jeder Art zunimmt und damit zu einer Verknappung am Markt führt. Aus diesem Grunde hat die Betriebskommission der Ausarbeitung eines Projektes zur Rückgewinnung von Nichteisenmetallen zugestimmt. Eine solche Anlage könnte finanziell schon bald Vorteile bringen und würde zusätzlich Ressourcen schonen.

Knapp unter dem Vorjahresergebnis


Dem Jahresbericht von Rico Bertini, Geschäftsleiter der KVA, ist zu entnehmen, dass die Kehrichtanliefermenge von 114'703 Tonnen um gut 2025 Tonnen – was 1,73 Prozent entspricht – unter dem Vorjahresergebnis liegt. Die Energieproduktion in der KVA Niederurnen betrug im Geschäftsjahr 2006/07 81'807'000 Kilowattstunden, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 1'496'000 Kilowattstunden. Als Folge des extrem milden Winters reduzierte sich der Wärmebedarf der KVA Kunden. Der nach wie vor hohe Ölpreis, an welchem die Preise für thermische Energie gebunden sind, ergab bei einer Abgabe von 1'733 Megawatt Fernwärme Einnahmen von rund 183'000 Franken, dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Reduktion von rund 28'000 Franken..

Am Transportkostenausgleich wird festgehalten

Der Betriebsgewinn von rund 74'300 Franken wird auf neue Rechnung vorgetragen. Nachdem auch einige Franken zum Budget geklärt waren, stimmte die Versammlung diesem zu. Auf Grund verschiedener Anfragen betreffend Handhabung des Transportkostenausgleichs liess die Betriebskommission durch das Institut für Bau und Umwelt aus Rapperswil ein anderes System prüfen. Die zwei vorgeschlagenen Varianten seien jedoch kompliziert und könne man nicht brauchen, erklärte Landolt. Der Versammlung wurde daher bekannt gegeben, dass die Betriebskommission am bisherigen bewährten Transportkostenausgleich festhalten wolle, was die Abgeordneten diskussionslos zu Kenntnis nahmen.

Schutzbauten für die KVA in Niederurnen

Die Gefahrenkarte des Kantons Glarus zeigt auf, dass die KVA in Niederurnen in einem stark gefährdeten Gebiet steht. Möglich seien hier Runsenniedergänge, erklärte unter Varia der Verbandspräsident. Da die Gefahren jetzt bekannt seien, müsse der Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet handeln und werde nicht darum herum kommen, die Anlage mit Schutzbauten zu schützen. Eine Kreditvorlage könnte an einer ausserordentlichen Abgeordnetenversammlung vorgelegt werden. Da auch die Gemeinde Niederurnen die Industrieanlagen dort zu schützen hat, werde man versuchen, eine gemeinsame Lösung zu treffen.