Erhabenes Besinnen in der Kirche Ennenda

Die Besinnung zum Karfreitagsgeschehen in der stilvoll restaurierten Kirche Ennenda war von grosser Ehrlichkeit, der Hinwendung zu Schmerz, Ruhe und Trost, dem gedanklichen Verweilen bei entsprechenden Texten und Ausführungen und gehaltvoller, einfühlend interpretierter Musik von Heinrich Schütz (1585–1672), Giovanni Coperario (zirka 1570–1626), John Dowland (1563–1626) und Johann Hermann Schein (1585–1630) geprägt.



Der Kirchenchor Ennenda. (Bilder: p.meier) Alle Vokalsolisten (von links): Peter Hofmann
Der Kirchenchor Ennenda. (Bilder: p.meier) Alle Vokalsolisten (von links): Peter Hofmann

Im Zentrum dieses Begegnens standen die «Sieben Worte Jesu Christi am Kreuz», komponiert von Heinrich Schütz. Unter der umsichtigen musikalischen Leitung von Magdalena Mattenberger erfuhr man einen ergreifenden Zugang zu weltweit bekanntem Geschehen, das unsere Christenheit und weit darüber hinaus berühren soll. Die wertvolle Ausgestaltung erfolgte durch das aus Christian Hieronymi, Rudolf Isler, Jenny Berg, Christof Mohr und Magdalena Mattenberger bestehende Gambenconsort, die Vokalsolisten Lilo Marburg, Ruth Kobelt, Peter Hofmann, Hans Fäh und Heinrich Trümpy, den mit einigen Zuzügern verstärkten Kirchenchor Ennenda, Ruth Illi an der Truhenorgel und unser Pfarrehepaar Iris Lustenberger und Peter Hofmann. Behutsam und leise war der Beginn. Die Gamben erwiesen sich als gar diffizile Instrumente, die keine wuchtige Dynamik gestatten. Iris Lustenberger nahm dieses Nachklingen in ihr Besinnen auf. Diese Instrumente kommen aus den Wäldern. Nun sind sie bei der feinen Gesellschaft gewiss angekommen und verbreiten eine Musik, die uns oft freundlich und stark stimmt. Derartige Klänge sind zuweilen erlösend, dann auch niederdrückend.

Das Gambenconsort trug diese stille Erhabenheit weiter, führte mit seinem fein abgestimmten Spiel in Geborgenheit und Ruhe. Diese Musik, so Iris Lustenberger weiterführend, mache allen deutlich, dass das Sterben Jesu in ein Gebet verwandelt werde, Trost und kraftvolle Verkündigung zum Inhalt habe. In musikalischer Form wurde das auch heute hin und wieder unverständliche, Betroffenheit weckende Geschehen am Kreuz erwähnt. Die Inhalte der Botschaften wurden mit ergreifender Innigkeit gesungen und zu einer Ganzheit gefügt, wie sie allen willkommen war, die sich in der Kirche eingefunden hatten. Der Evangelist, Jesus, die Schächer zur Linken und Rechten des Gekreuzigten und der Chor äusserten biblisch und historisch Überliefertes. Den Interpretierenden ist ein stiller, anerkennender Dank auszudrücken.