Erlach und der «Läset Sunntig» eine Reise wert

Die Harmoniemusik Schwanden fand nach einigen Jahren ohne Musikreise endlich ein lohnendes Ziel, nämlich das Weinfest «Läset Sunntig» in Erlach am Bielersee. Nebst der Teilnahme an diesem Fest, lernten wir aber auch die Umgebung und das Berner Seeland näher kennen.

 



Am Umzug unterwegs durch die Gassen von Erlach. Die HMSler beim Start in Prêles zur rasanten Schussfahrt mit den Trottinett.
Am Umzug unterwegs durch die Gassen von Erlach. Die HMSler beim Start in Prêles zur rasanten Schussfahrt mit den Trottinett.

Pünktlich konnten wir unsere Musikreise starten. Mit sicherer Hand steuerte Thomas Krieg den Car über die Autobahn Richtung Berner Seenland. Für uns aber ungewohnt und für viele fast unbegreiflich, die graue Suppe, sprich Nebel, die uns auf der Anfahrt begleitet. In Ligerz geniessen wir ein feines Mittagessen, nachdem uns die Wirtin, weil wir zu früh eintrafen, noch vor dem Gasthaus warten liess. Wir lachten nur darüber und merkten bald, dass «ennet dem Röschtigraben» einfach andere Sitten herrschen.

Frisch gestärkt liessen wir uns anschliessend mit dem Vinifuni, einer Standseilbahn, hinauf nach Prêles befördern. Die Bergstation auf gut 800 m über See erstrahlte in der Mittagssonne und erfreute auch die Musikanten. Das Panorama vom Chasseral bis zu den Berner Alpen genossen nur wenige für längere Zeit, denn die Mehrheit der HMSler stürzte sich wagemutig mit den Trottinetts ins Tal.

In allen Dörfern rund um den Bielersee fanden an diesem Wochenende wohl Weinfeste statt, so auch in Ligerz. So musste natürlich nach der Schussfahrt ins Tal auch noch der Wein probiert werden, dies aber in Kombination mit dem Besuch des Rebbaumuseums mit seinem romantischen Innenhof und rustikalen Kellergewölben. Vieles über den Rebbau konnte da in Erfahrung gebracht werden.

Zwischenzeitlich hatte sich der Nebel nun völlig aufgelöst und so konnten wir auf der anschliessenden Schifffahrt von Ligerz über die Petersinsel nach Erlach die Gegend in vollen Zügen geniessen.

Ein Willkommensdrink vonseiten der Erlacher Weinfestorganisatoren mit der klaren Anweisung, dass das Glas von nun an zum «Sackbefehl» gehöre, eröffnete die Festivitäten im kleinen, schmucken Städtchen Erlach. Ein gemütliches Verweilen in den diversen kleinen Beizen, offenen Weinkellern, notabene im Freien und musikalischen wie kulinarischen Leckerbissen, liessen den Abend für einige wohl viel zu schnell vergehen. Dass dabei auch der Turnverein Ennenda und im Hotel unweit des Städtchens auch noch der Glarnerverein aus Chur anzutreffen war, zeigt, wie klein die «Welt» doch einfach ist.

«Läset Sunntig», ein musikalischer «Marathon»

Dass zu einer Musikreise auch das Musizieren gehört, war bis dahin kaum spürbar. Dies änderte sich aber schlagartig. So durften wir am Sonntagmorgen das Erlacher Städtchen aus dem Schlaf erwecken, dies musikalisch mit einem Platzkonzert. Viele Zuhörer, selbstverständlich immer genügend Tranksame und weitere Musikvereine, brachten wirkliche Festlaune nach Erlach. So lachte schliesslich auch die Sonne wieder vom Himmel, als wir uns zum Umzug durch die Gassen und Strassen des Städtchens formierten. Stolz und unter viel Beifall marschierten wir musizierend hinter farbenprächtigen und originellen Wagen einher und «bliesen den Erlachern den Marsch».

Nach diesem musikalischen «Marathon» durch das Städtchen, durften wir uns schliesslich im Schloss-Innenhof von den Gästen am «Läset Sunntig» verabschieden, dies nochmals mit einem prächtigen Platzkonzert.

Das Nachtessen konnte jeder noch individuell geniessen und danach war leider bereits wieder die Heimfahrt angesagt, müde, aber voller toller Eindrücke von einer wirklich gelungenen Musikreise hörte man bald nur noch ein Schnarchen im Car, der uns wieder ins Glarnerland zurückbrachte.

Ein ganz grosses Dankeschön der Organisatorin Evelyn und auch unserem Car-Chauffeur Thomas. Erlach war eine Reise wert!