Ernährung: Richtig ist wichtig

«Man ist, was man isst»: Eine richtige Ernährung ist für die Gesundheit sowie die körperliche und geistige Fitness sehr wichtig. Die Ernährungsberatung am Kantonsspital Glarus weiss Rat und bietet kompetente Unterstützung.

 



Die Ernährungsberaterinnen am Kantonsspital Glarus: Yvonne von Salis und Bettina Dürst (hinten von links)
Die Ernährungsberaterinnen am Kantonsspital Glarus: Yvonne von Salis und Bettina Dürst (hinten von links)

Schokolade, Guetzli, salzige Knabbereien, gezuckerte Getränke: Eigentlich wüssten wir alle, dass hier Masshalten angezeigt wäre. Aber nicht immer befolgen wir den Rat. Übergewicht und Diabetes sind denn auch die häufigsten Gründe, weshalb sich Betroffene an die Ernährungsberatung des Kantonsspitals Glarus wenden. Denn diese steht nicht nur den Spitalpatientinnen und -patienten, sondern auch externen Ratsuchenden zur Verfügung.

Lebensmittel-Pyramide als Basis


Die beiden diplomierten Ernährungsberaterinnen Bettina Dürst und Yvonne von Salis sowie Seraina Parli, die sich noch in der Ausbildung befindet, helfen bei der Ernährungsumstellung. Sie stützen sich dabei auf die Ernährungspyramide gemäss den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung: viel trinken (aber eben ungezuckerte Getränke), täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte, zu jeder Hauptmahlzeit eine Stärkebeilage (Kartoffeln, Teigwaren, Reis oder Brot), zwei Portionen Milchprodukte, zwei Eiweissbeilagen (Fleisch, Fisch, Eier, Käse oder Tofu), mit Mass Öle, Fette und Nüsse sowie maximal eine Portion Süsses am Tag.

Wichtig ist, dass man sich möglichst vielseitig ernährt. Denn eine abwechslungsreiche, ausgewogene Mischkost ist die beste Garantie für eine optimale Versorgung des menschlichen Körpers. Und regelmässige Bewegung dient zudem der Erhaltung eines gesunden Körpergewichtes.

Intern: therapeutische Betreuung


Bei den internen Spitalpatienten geht es laut Bettina Dürst vor allem um eine therapeutische Betreuung. Oft haben Patienten keinen Appetit, eventuell bedingt durch Schmerzen. «Wir schauen, was sie ‚gluschtet’ und ergänzen die Menüzusammenstellung so, dass sie auf genügend Kalorien, Eiweiss, Vitamin- und Mineralstoffen kommen.»

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Ernährungsberatung, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Befunde sind beispielsweise Stoffwechselkrankheiten, Adipositas (Body-Mass-Index über 30) und Folgeerkrankungen durch das Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten des Verdauungssystems, Nierenerkrankungen, Fehl- sowie Mangelernährungszustände oder Nahrungsmittelallergien. Schade findet Bettina Dürst, dass Prävention und die Arbeit mit Kindern nicht übernommen werden.

Menüwahlsystem mit 2000 Komponenten


Mit zum Team der Ernährungsberatung gehören fünf Verpflegungsassistentinnen, die jeden Vormittag nach Absprache mit der Pflege von Bett zu Bett gehen und die Essenswünsche der Patienten aufnehmen. Denn seit neun Jahren essen alle Patienten im Kantonsspital Glarus à la carte.

Das Menüwahlsystem erlaubt, auf fast alle Wünsche einzugehen: Laut Daniel Walt, Leiter Diätküche, gibt es 2000 Menü-Komponenten und 58 verschiedene Kostformen. Angeboten werden Tagesmenüs, vegetarische Menüs, eine Wochenspezialität, Fitnessteller sowie diverse Alternativen, abgestuft auf die Pflegeklassen. Mit dem Menüwahlsystem können zudem Zeitschriften und Getränke bestellt werden.

210 000 Mahlzeiten stellte die Spitalküche im Jahr 2007 her, verteilt auf Patienten, Personalrestaurant, Gefängnis und Aussenstation sowie diverse Anlässe, Bankette usw. «Alle Menüs werden täglich frisch zubereitet. Sie sind der Saison und den neuesten ernährungsphysiologischen Erkenntnissen angepasst», betont Daniel Walt. Bevorzugt werden regionale Produkte und Lieferanten.

Teils werde das Menüwahlsystem von den Patienten fast zuwenig ausgenützt, bedauert Bettina Dürst: «Manchmal merken sie erst nach einigen Tagen, welche Möglichkeiten sie eigentlich hätten. Aber das Essen wird allgemein sehr gelobt.»


Infos: www.kantonsspitalglarus.ch