Der FC Glarus wollte es an diesem Herbstabend besser machen als im letzten Heimspiel gegen Uzwil. Spielertrainer Alessandro Cescato stellte dementsprechend um. Mit Dino Jakupovic im Tor sowie der Rückkehr von Captain Simon Schiesser standen gegenüber dem Spiel vor einer Woche zwei neue Spieler in der Anfangself. Und die Stadtglarner begannen in der Startviertelstunde sehr druckvoll. Leo Russo, der Torschütze vom Dienst, machte bereits nach 9 Minuten das Heimteam erstmals glücklich. Sein Schuss im Strafraum bedeutete die frühe Führung für Glarus. Kurz nach dem Führungstor tankte sich Russo erneut durch, der Schuss ging aber knapp über das Tägerwilen-Gehäuse. Leider führte eine Unachtsamkeit im Glarner Strafraum zur ersten Möglichkeit von Tägerwilen. Bajkusas Kopfball bedeutete den Ausgleich für die Thurgauer (16’). Die Antwort der Hauptstädter liess nicht lange auf sich warten. Gregory Meulis Schuss konnte Tägerwilen-Torhüter Mirseloski mirakulös in Corner ablenken. Eine alte Fussballerweisheit sagt, dass der jenige, welcher die Tore nicht macht, diese bekommt. Und sie sollte sich bewahrheiten. Baikusa konnte einen Freistoss zur erstmaligen Führung für die Gäste bewerkstelligen (22’). Dieses Tor war wie ein Schock für die Cescato-Elf. Begann man stark so gelang nun nichts mehr und die Partie flaute zunehmend ab. Kurz vor der Pause scheiterte Thomas Schiesser am Torhüter, und anstatt mit einem Unentschieden musste der Gang in die Kabine mit einem 1:2-Rückstand absolviert werden.
Glarus spielte 30 Minuten in Überzahl
Wer nun dachte, das Spiel würde besser werden, irrte sich. Beide Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig im Mittelfeld und dadurch konnten keine Torchancen kreiert werden. Erneut war es Russo, welcher nach 58 Minuten mit seinem Kopfball nach einem Corner für Gefahr im Strafraum sorgte. Die Thurgauer mussten sich in der 62. Minute von Mangold verabschieden, welcher nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. Obwohl Glarus nun in Überzahl agieren konnte, wurde diese Feldüberlegenheit (was die Spieleranzahl betraf), nicht umgesetzt. Symbolisch war es ein Freistoss, welcher in die Mauer ging. Die grösste Möglichkeit zum Ausgleich besass Aykut Ugras. Sein Schuss konnte noch auf der Torwartlinie von Craft abgewehrt werden, nachdem der Torhüter schon geschlagen war. Auch diese Szene war symbolisch für den bisherigen Herbst des FC Glarus. Normalerweise gehen solche Bälle ins Tore, ist man aber am Tabellenende, ist dem nicht so. Allerdings musste sich Glarus gestern den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus der Überzahlsituation gemacht zu haben. Die Tägerwiler hatten nicht eine einzige gefährliche Szene vor Jakupovic in der zweiten Halbzeit. Umso ärgerlicher ist natürlich diese erneute Niederlage. Wie schon in den letzten Spielen brauchen derzeit die Gegner der Glarner nicht allzu viele Torchancen um zu treffen. Der FC Glarus konnte zum ersten Mal in dieser Saison eine Führung nicht verteidigen und steht erneut mit leeren Händen da. Allerdings sieht das restliche Programm nicht allzu schlecht aus, mit Wattwil und Sirnach treffen die Hauptstädter noch auf zwei direkte Konkurrenten, welche sich derzeit unter dem ominösen Strich befinden.
FC Glarus – FC Tägerwilen 1:2 (1:2)
Buchholz – 100 Zuschauer – SR: Raffael Koller, Oberuzwil
Tore: 9. Minute Russo 1:0, 16. Minute Baikusa 1:1, 22. Minute Bajkusa 1:2
Glarus: Jakupovic; Müller, Cescato, S. Schiesser; Zimmermann, T. Schiesser (63 Ugras), Meuli, Herting, Schlup, Conte; Russo
Tägerwilen: Mirseloski, Jakupovic, Craft, Benz, Mangold; Eibeck (88 Longo), Bajkusa, Padula (71 Karalic), Kasalar; Brulic , Dos Anjos
Bemerkungen: Glarus ohne Caduff, Caetano (beide verletzt), Frei, Treveri,(beide abwesend). 62. Rote Karte Mangold (Tätlichkeit)
Erste Notfalltreffpunkt-Übung in Glarus Süd erfolgreich durchgeführt
