Erneuter Bergsturz im Kärpfmassiv

Erneut war heute früh ein kleiner Bergsturz im Kärpfgebiet zu beobachten. Dieser war allerdings um einiges kleiner als der Bergsturz vor drei Jahren. Dank dem schneebedeckten Kärpfmassiv war dieser Felssturz weitum sichtbar.



Erneuter Bergsturz im Kärpfmassiv

Wie Sara Elmer, Gastgeberin von der Leglerhütte erklärte, entsprach das Ausmass des heutigen Bergsturzes knapp 20 Prozent des grossen Sturzes im gleichen Gebiet vor gut drei Jahren. Allerdings war zu beobachten, dass sich diesmal viele grössere Steine respektive Felsbrocken lösten.

Gefragt nach der Ursache dieses kleineren Bergsturzes meinte Elmer, dass es in den letzen Tagen doch wieder recht kalt war. Ab Freitag war dann aber ein massiver Wärmeeinbruch zu verzeichnen. Durch den tags zuvor für diese Jahreszeit doch überraschendenSchneefall, der nun durch die Wärme und Sonneinstrahlung rasch schmolz, floss plötzlich sehr viel Schmelzwasser, was dazu führte, dass der Fels «gesprengt» wurde. Zum Glück kamen weder Menschen noch Tiere zu Schaden.

Dadurch, dass heute auf dem Gipfel noch Schnee lag, war der Absturz auch noch von sehr weit zu sehen. Hans Speck konnte diesen Felssturz sogar von seinem Balkon aus in Netstal beobachten und fotografieren. Die nachstehenden Bilder – insbesondere die Vergrösserung – zeigen die Abbruchstellen und den Verlauf des Felssturzes.

Wie Elmer aber klar erklärte, hat nach ihrer Meinung dieser Felssturz keinen Zusammenhang mit dem sogenannten Permafrost. Von Permafrost spricht man in jüngster Vergangenheit im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung die sich auf die Bodenbeschaffenheit negativ auswirken kann. Man spricht dann von Permafrost, wenn der Boden ganzjährig gefroren bleibt. Permafrostboden kommt überall dort vor, wo die Temperatur über mehrere Jahre hinweg unter 0° C bleibt. Die durchschnittliche Temperatur (<link http: www.greenpeace.ch de themen klima klimawandel _blank>Klimaveränderung) in den Alpen hat sich gegenüber den Referenzwerten vor der Industrialisierung um rund 1,6 bis 1,8° C erhöht. Das blieb nicht ohne Folgen für die Gletscher sowie für den Permafrost, der zwar nur sehr langsam bis in tiefere Schichten auftaut, dies aber stark fortschreitend.

Für die Berggänger, die eine Tour zur Leglerhütte oder auf den Gipfel des Kärpf geplant haben, bestehen durch diesen kleinen Bergsturz keine zusätzlichen Gefahren.