Ernte dank Bienen

Am Abstimmungs-Sonntag nahmen über 50 Personen am Erntedank-Gottesdienst in der herbstlich geschmückten reformierten Kirche Netstal teil. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Ländlerduo Sepp und Lukas Weber aus den Ennetbergen.



Ein spontan beigefügtes Bild einer fleissigen Biene (ehu)
Ein spontan beigefügtes Bild einer fleissigen Biene (ehu)

Das Rezept, eine Kirche zu füllen, ist an und für sich einfach: Man beauftragt die Landfrauen mit einer Ernte-Dekoration, lädt zwei Handörgeler ein und offeriert zum Schluss eine Käseplatte. Gesagt getan, die Netstaler Landfrauen Hedy Schnyder und Brigitte Weber hatten die spontane Idee, dieses Jahr die Bienen in den Vordergrund zu stellen. Heuer war die «Honig-Ernte» nämlich überdurchschnittlich gut. So lag es nahe, mit der Dekoration auf die Nahrungsquellen der Bienen, den Bienenstock und die Utensilien für die Honiggewinnung hinzuweisen.

Auch Pfarrer Edi Aerni richtete seine Predigt nach den Bienen aus. In der Bibel ist zwar hauptsächlich vom Honig die Rede, doch im Buch Jesus Sirach, Kapitel 11,3 fand er eine passende Zeil: «Denn die Biene ist klein unter allem, was Flügel hat, und bringt doch die allersüsseste Frucht.» Aerni wies unter anderem auch auf das Bienensterben, die Monokulturen und die Biene als Gradmesser für das Gleichgewicht in der Natur hin. Fast 80% unserer Nutz- und Wildpflanzen sind abhängig vom Bestäuben durch die Bienen. Obst und Gemüse würden ohne Bienen drastisch verschwinden. Dies zeigt die Verletzlichkeit, die immer am Rande vom Erntedank mitschwingt. Dem gegenüber steht die Fülle, die mit Leistung, Fleiss, Beschenktwerden und Freude zusammenhängt.

Auch der Kirchenrat zeigte sich dankbar und offerierte den Kirchenbesuchern im Pfarrhaussaal einen Imbiss.