Ernten, was man gesät hat

Vergangene Woche waren Eltern und Bekannte eingeladen, die Handarbeits- und Werkausstellung im Schulhaus Linthal zu besuchen. Die kleinen und grossen Kunstwerke stiessen auf reges Interesse.



Die Handarbeits- und Werkausstellung im Schulhaus Linthal wurde gut besucht. (Bilder: Sylvia Thiele-Reuther) Bunte und kreative Gegenstände der letzten Monate aus Stoff
Die Handarbeits- und Werkausstellung im Schulhaus Linthal wurde gut besucht. (Bilder: Sylvia Thiele-Reuther) Bunte und kreative Gegenstände der letzten Monate aus Stoff

Lange ist es her, seit es eine Ausstellung dieser Grösse gab. Aus diesem Grund hatte das Lehrerteam beschlossen, einmal wieder alle Arbeiten der vergangenen Monate aus Handarbeits- und Werkunterricht zu zeigen. Mit grossem Stolz präsentierten daher viele Schülerinnen und Schüler, vom Kindergarten bis zur Oberstufe, was sie gelernt und fertiggestellt haben. Die vielen bunten und kreativen Gegenstände zeigten, wie abwechslungsreich diese Unterrichtsfächer sind, die bei vielen Kindern bekanntermassen auch die beliebtesten sind. Hier haben sie mehr Freiheiten und können ihre praktischen Begabungen umsetzen.

Holz, Metall und Plexiglas


Die Lehrpläne sehen vor, dass verschiedene Materialien bearbeitet und unterschiedliche Techniken erlernt werden müssen. So wurde zum Beispiel in der Oberstufe geschmiedet, gelötet, gesägt und geleimt. Entstanden sind bunte und schöne Objekte, über deren sorgfältige Bearbeitung so manche Eltern erstaunt waren. «Es arbeiten jedoch nicht alle Schüler gleich schnell und gleich genau», erzählt Veronika Kamber, Werklehrerin der Oberstufe. Daher empfehle sie auch nicht jedem, das Gleiche zu machen. Aber doch habe am Ende eines Schuljahres jeder sein Lieblingsstück. Spezielle eigene Wünsche und Vorstellungen könnten die Schüler gut umsetzen, da es in diesem Unterricht gewisse Freiheiten gebe. Zu bestaunen gab es dann Spielbretter aus Holz, Kerzenhalter aus Metall, Duftlampen, sogar eine gemütliche Hängematte. Auf selbst genähten Badetüchern konnten eigene Logos entworfen werden.

Sorgfältiges Arbeiten von Anfang an


Wenige Vorgaben gebe es auch bei den Kindern der unteren Klasse, wie Handarbeitslehrerein Vreni Zweifel berichtet. Es gehe darum, dass gewisse Techniken Schritt für Schritt gelernt werden. Ob Nähen, Filzen oder Lismen, in ihrem Unterricht werden die Kinder an diese Arbeiten herangeführt. «Jetzt können die Älteren von dem ernten, was sie von klein auf gelernt haben» und weist auf die anspruchsvollen Patchwork-Arbeiten hin. Diese hätten die Schülerinnen und Schüler alle selbst gezeichnet und entworfen. Besonders gern hätten die Kinder die Monster aus Stoff, die gehäkelten Fledermäuse, aber auch die lässigen «Osterhosen» gemacht. Vreni Zweifel ist daher immer auf der Suche nach schönen Ideen, die sie in ihren Unterricht integrieren kann.