Eröffnungsrede Landratssitzung von Landammann Röbi Marti

Auch nach der neuen Landratsverordnung ist die Eröffnung und Leitung dieser Sitzung Aufgabe des Landammanns, bis sich der neue Rat konstituiert hat. Nachstehend die Eröffnungsrede von Landammann Röbi Marti.



Hans Luchsinger (SVP) und Tony Bürge (SP). Interessiert verfolgen die Zuschauerinnen und Zuschauer die Wahlen in die verschiedenen Büros.
Hans Luchsinger (SVP) und Tony Bürge (SP). Interessiert verfolgen die Zuschauerinnen und Zuschauer die Wahlen in die verschiedenen Büros.

Herr Landesstatthalter
Meine Damen und Herren

Wir haben uns heute zur Eröffnung der landrätlichen Amtsperiode 2010–2014 versammelt. Auch nach der neuen Landratsverordnung ist die Eröffnung und Leitung dieser Sitzung Aufgabe des Landammanns, bis sich der neue Rat konstituiert hat. Vor fünfzehn Jahren sass ich als Landratspräsident zum ersten Mal auf diesem Stuhl, zum zweiten Mal vor vier Jahren als Landammann. Zusammen werden wir nun sicher auch das dritte Mal gut über die Bühne bringen.

Es ist offensichtlich, dass die Situation nicht mehr die gleiche ist wie zuvor: Vier Jahre nach der Regierung wurde auch der Landrat verkleinert. Umso mehr kommt es nun auf jedes Mitglied an, das seine Sache gut machen will. Der Landrat hat versucht, sich mit seiner neuen Verordnung die passenden Instrumente zu geben. Als auffälligste Neuerung ist das neu eingeführte System der ständigen Kommissionen zu nennen.

Jedes System ist aber nur so gut wie die Personen, die damit arbeiten – und deshalb ist es natürlich schön zu sehen, mit wie viel Tatendrang Sie alle hier sitzen. Die meisten von Ihnen wissen bereits, wie der Hase läuft. Aber zusammen mit den «Neuen», welche ich heute speziell begrüsse, haben Sie jetzt die Gelegenheit, mit neuer Kraft und neuen Mitteln an die Arbeit zu gehen. Der Landrat und die Regierung haben unterschiedliche Rollen, welche ab und zu miteinander kollidieren. Letztendlich haben wir aber alle dasselbe Ziel – nämlich den Kanton vorwärts zu bringen. Ich denke, dieses sollten wir bei allem Rollenspiel, auch zwischen den Fraktionen, nie aus den Augen verlieren.

Sie sind alle am 30. Mai 2010 zum ersten Mal als Vertreterinnen und Vertreter der drei neuen Gemeinden in den Landrat gewählt worden. Es ist besonderes Zusammentreffen, dass gerade am heutigen Tag, an dem Sie im Landratssaal Ihre Arbeit aufnehmen, die bisherigen Behörden der 25 alten Gemeinden ihr Wirken abschliessen. Auch unter Ihnen befinden sich einige Personen, welche heute Ihre Ämter bei den Gemeinden abgeben. Ich will es nicht unterlassen, Ihnen und allen andern, welche in der gleichen Lage sind, an dieser Stelle für Ihre umsichtige und pflichtbewusste Tätigkeit ganz herzlich zu danken. Gleichzeitig wünsche ich den neuen Gemeindebehörden, welche von morgen an einen weiteren Teil ihrer Verantwortung übernehmen, alles Gute und viel Kraft.

Sie alle hier Anwesenden vertreten in Zukunft, wie es im Motto der Strukturreform heisst: «Drei starke Gemeinden». Aber Sie handeln dabei als Landrätinnen und Landräte in einer kantonalen Behörde. Und deshalb darf ich Sie heute auch an den anderen Teil des Reformmottos erinnern, in welchem nicht nur von «Drei starken Gemeinden» die Rede ist, sondern auch vom «Wettbewerbsfähigen Kanton». Wir alle müssen das Ganze im Auge behalten und nicht nur die «Ecke», aus welcher wir stammen. Im Legislaturprogramm 2010 – 2014, welches heute behandelt wird, will die Regierung auch Ihre Aufmerksamkeit ganz klar auf die gemeinsamen Projekte des Kantons lenken. Wenn wir dabei von einem «Wettbewerbsfähigen Kanton» sprechen, dann ist uns allen klar, dass wir mit den begrenzten Ressourcen nicht überall die Grössten sein können. Es geht deshalb umso mehr darum, die begrenzten Ressourcen optimal zu nutzen und einzusetzen. Wir brauchen genug wirtschaftliche Stärke, um uns den öffentlichen Dienst (Service public) leisten zu können, welcher von einem lebenswerten Kanton erwartet wird. Von nichts kommt nichts – und deshalb wollen wir uns nun an die Arbeit machen. Ich erkläre die landrätliche Amtsdauer 2010 – 2014 als eröffnet.