Erste Analysenresultate der Böden bei der Kehrichtverbrennungsanlage Linth zeigen keine bedenklichen Belastungen mit Dioxin/Furan

In der Umgebung der Kehrichtverbrennungsanlage Linth wurde der Boden auf Dioxine/Furane untersucht. In einer ersten Etappe wurden keine bedenklichen Belastungen gefunden.



Die Kehrichtverbrennungsanlage Linth in Niederurnen verfügt seit dem Jahr 2000 über eine wirksame Abluftreinigungsanlage • (Foto: AUE)
Die Kehrichtverbrennungsanlage Linth in Niederurnen verfügt seit dem Jahr 2000 über eine wirksame Abluftreinigungsanlage • (Foto: AUE)

Bei der Verbrennung von Abfällen können problematische Stoffe wie Dioxine und Furane entstehen. Dies erfolgt bei der offenen Verbrennung, der Verbrennung im Cheminée oder der Verbrennung in einer Kehrichtverbrennungsanlage. Die Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz wurden ab den späten 1980er-Jahren mit wirksamen Abscheideeinrichtungen zur Verminderung von Dioxinemissionen ausgerüstet. Darum ist zu erwarten, dass in der Umgebung von Kehrichtverbrennungsanlagen, welche vor dieser Zeit in Betrieb waren, abgegebene Dioxine/Furane vorhanden sind. Wegen der geringen Abbaubarkeit dieser Stoffe können diese auch nach Jahrzehnten noch in den Böden vorhanden sein. Die Kehrichtverbrennungsanlage in Niederurnen wurde im Jahr 1973 in Betrieb genommen und ab 1985 mit einer ersten weitergehenden Rauchgasreinigung ausgerüstet, die im Jahre 2000 durch eine Nassreinigung ersetzt wurde. Die Dioxin/Furan-Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung wurden in der Folge stets deutlich eingehalten.

Aufgrund von Messresultaten bei anderen Kehrichtverbrennungsanlagen wurden Ende Oktober 2021 in den Hauptwindrichtungen ab der Kehrichtverbrennungsanlage Linth erste Proben des Bodens erhoben. Die Resultate liegen nun vor und können mit den Richt-, Prüf- und Sanierungswerten der Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo) verglichen werden. Eine Überschreitung eines Sanierungswertes löst eine Pflicht zur Sanierung und zur Nutzungseinstellung aus. Eine Überschreitung des Prüfwertes erfordert eine Prüfung, ob die Bodenbelastung die Gesundheit von Menschen, Tieren oder Pflanzen konkret gefährdet ist. Der Richtwert gibt an, unter welcher Konzentration die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig gewährleistet ist. Die einzelnen Werte sind differenziert nach deren Nutzung. So liegt der Sanierungswert bei Kinderspielplätzen und Familiengärten bei 100 ng I-TEQ/kg Dioxine und Furane, im Landwirtschaftsland bei 1000 ng I-TEQ/kg. Der Prüfwert liegt bei Spielplätzen und Landwirtschaftsland bei 20 ng I-TEQ/kg und der Richtwert generell bei 5 ng I-TEQ/kg Dioxine/Furane.

Die Resultate der ersten Etappe von Analysen von Standorten in Richtung Bilten und Niederurnen zeigen, dass in keinem Fall der massgebende Prüf- und Sanierungswert erreicht wurde. Alle Messresultate liegen zwischen 3,3 und 5,0 ng I-TEQ/kg Dioxine/Furane. In einer zweiten Etappe sollen zusätzliche Beprobungen durchgeführt werden.

I-TEQ = Internationale Toxizitätsäquivalente, gewichtete Anteile der einzelnen Dioxin/Furanstoffe aufgrund ihrer Giftigkeit