Erste Facetten des Rohdiamants geschliffen

Als erste Gemeinde hat am letzten Freitag Glarus an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung den kommunalen Richtplan genehmigt. Nur im Bereich Freizeitgärten und dem Gebiet «Insel» wurden Änderungen vorgenommen.



Für die Geschichtsbücher: Die Gemeindeversammlung erlässt den kommunalen Richtplan für Glarus. (Bild: jhuber)
Für die Geschichtsbücher: Die Gemeindeversammlung erlässt den kommunalen Richtplan für Glarus. (Bild: jhuber)

Freitag, 22. März 2013. 22.15 Uhr. Die genaue Datierung für die Geschichtsbücher. Denn genau zu diesem Zeitpunkt erliessen über 650 Stimmbürgerinnen und -bürger von Glarus den ersten kommunalen Richtplan einer Gemeinde im Kanton Glarus. Damit habe die Gemeinde eine einmalige Ausgangslange für die zielgerichtete Entwicklung in den nächsten 15 bis 25 Jahren, räumte Gemeindepräsident Christian Marti zu Beginn der ausserordentlichen Gemeindeversammlung in der Turnhalle Buchholz in Glarus ein. «Der Richtplan ist breit abgestützt, dies zeigen auch die verschiedenen Anträge», betonte Gemeinderat Christian Büttiker. Die Änderungswünsche zielten ja eher auf Details, nicht auf die allgemeinen Stossrichtungen des Richtplans hin. So beschäftigte das Thema Freizeitgärten gleich in mehren Anträgen das Plenum. So wurden definitiv die Gärten im Feld Glarus, Buchholz Glarus, Seilbahn Ennenda, Sportplatz Netstal, Bahnhof Netstal sowie Nordstrasse Glarus als Familiengärtenareale in den Richtplan einbezogen. Die Areale beim Bahnhof Ennenda und Riedern können je nach Entwicklung in den Gebieten durch andere Standorte ersetzt werden. Im Grosshaldengut in Netstal entschied die Versammlung entgegen Antragssteller und Gemeinderat das Gebiet als Landwirtschaftszone neu zu kartieren. Bei den zahlreichen Detailanträgen von Florian Luchsinger folgte die Versammlung grossmehrheitlich den Vorschlägen des Gemeinderats. Im Gegensatz dazu folgte das Plenum den Anträgen der IG Verkehrsarme Wohnquartiere Glarus, obwohl gerade beim Thema Ygrubentrasse nur sehr knapp. So bereinigt konnte der kommunale Richtplan mit nur wenigen Gegenstimmen erlassen werden. In der Folge wurde noch das Baumoratorium Grosszaun Netstal aufgehoben und der Gemeindeversammlungsantrag der SP Glarus zum Thema «Sicherheit und Wohnqualität dank Verkehrsberuhigung» als erledigt abgeschrieben.

Mit dem kommunalen Richtplan habe nun der Rohdiamant seine definitiven Konturen, mit der Ausarbeitung der Nutzungsplanung gehe es nun definitiv an das Schleifen, damit die Gemeinde Glarus in den kommenden Jahren strahlen kann, erklärte Büttiker zum weiteren Vorgehen.