Sie ist eine erste spezielle Hürde auf den Weg zum Schulabschluss: die Maturaarbeiten. Über einen längeren Zeitraum müssen sich die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Glarus mit einem Thema beschäftigen und dies im wissenschaftlichen Rahmen bearbeiten. Also sich mit Quellenstudien ins Thema vertiefen, Umfragen gestalten und auswerten oder auch physikalische Tests durchführen. Anfang Januar zeigten sie ihre Ergebnisse an der öffentlichen Präsentation der interessierten Öffentlichkeit aber auch zwei Experten, denn auch dieser Vortrag floss in die Bewertung mit ein. Bei über 50 Arbeiten könnte glarus24 unmöglich bei allen Präsentationen anwesend sein, darum hier eine bunte Auswahl.
Italiener kommunizieren anders
Italienisch gehört sicher zu einer der beliebtestes und schönsten Sprachen auf der Welt; zum Klischee der temperamentvollen Südeuropäer gehört aber auch die gestenreiche Kommunikation. Ob hier noch mehr dran ist, dies untersuchte Lena Maria Fontanive in ihrer Maturaarbeit. Sie definierte mehrere «typische italienische» Gesten und startete eine Umfrage. Hier wollte sie klären, ob Muttersprachler die Gesten mehr erkennen und nutzen als andere Menschen. Und wirklich zeigte sich ein signifikanter Unterschied, vor allem auch bei weniger allgemein bekannten Gesten. Sie untersuchte aber auch, was die Ursache sein kann, dass gerade in diesem Land diese nonverbalen Signale verwendet werden. Hier gebe es zwei unterschiedliche Erklärungsansätze. So könnte sich die Gesten als Geheimsprache entwickelt haben, als vor allem im Mittelalter und Renaissance die Einzelstaaten von ausländischen Adligen regiert wurden. Andere meinen, dass Gesten in starkbevölkerten Städten und Gebieten für eine bessere Kommunikation verwendet wurden.
Aus Abfall eine neue Ressource entwickeln
Verschiedene Formen von Plastik und Kunststoff sind eine der wichtigsten Elemente in der modernen Gesellschaft und im aktuellen Konsum. Bestes Beispiel dafür sind sicher die unzähligen PET-Flaschen. Während gerade in der Schweiz der Kreislauf von PET durch gut organisiertes Recycling sehr erfolgreich läuft, landen in anderen Ländern viele der benutzten Flaschen in der Natur und vor allem in den Weltmeeren. PET kann auch so aufbereitet werden, um es in 3D-Druckern zu verwenden. Wie dieser Prozess vonstattengeht, welche Eigenschaften PET im Vergleich zu den üblichen Grundstoffen hat, und ob sich die kommerzielle Verwendung lohnen könnte, untersuchte Siro Schuler in seiner Maturaarbeit. Mit einem speziellen Apparat können auch Privatpersonen aus PET-Flaschen das Filament – eine Art Plastikdraht – herstellen. Der Prozess dabei nicht ganz einfach und vor allem zeitintensiv, was den Preis des Grundproduktes natürlich im Vergleich zu industriell hergestelltem Filament deutlich in die Höhe treibt. Dazu kommt noch die Reinigung der schon einmal benutzten Produkte. Hier habe man gerade beim PET gerade zum Beispiel in der Schweiz Methoden, das Material wieder als Rohstoff bereitzustellen. So könnte einfach statt Preforms für neue PET-Flaschen Filament hergestellt werden. Diese würde, laut Schuler, den Preis nahe an den der anderen Kunststoff-Filamente bringen. In einigen auch in der Industrie angewandten Qualitätsprüfungen konnte Schuler feststellen, dass PET sehr ähnliche Eigenschaften aufweist, wie vor allem PETG. Alles Punkte, die aufzeigen, dass es durchaus eine weitere Nutzung für gebrauchte PET-Flaschen geben kann.
Ein Stern verändert sich
In seiner Maturaarbeit untersuchte Janis Kühne, wie sich der Stern «ET Per» verändert, und lieferte damit auch den Beweis, dass zukünftige Generationen von Kantonsschülerinnen und Kantonsschüler mit der Fritz-Zwicky-Sternwarte sensationelle astronomische Forschung betreiben können.
Praktischer Ratgeber für Spitzensportler
Für Spitzensportlerinnen ist es ein spannender Trainingsansatz, wenn sie ihren Zyklus gut kennen und die hormonellen Schwankungen in ihre Trainingsprogramme mit einbeziehen. Dazu erarbeitete Nele Hielscher einen praktischen Ratgeber mit vier Programmen, die sich für verschiedene Kategorien von Sportarten anwenden lassen.
Visueller Einfluss auf den Geschmack
Der Volksmund kennt die Weisheit: «Das Auge isst mit!» Stimmt das? Christine Wahl untersuchte, ob und wie die Farbe eines Lebensmittels die Geschmackwahrnehmung verändert. Bei 38 Prozent der von ihr getesteten Schülerinnen und Schüler war das tatsächlich so – obwohl das Biskuit und das Wasser, das sie assen oder tranken, geschmacksneutral war, schmeckte es für sie je nach Farbe bitter, süss oder sauer.