Erster Pilotimport mit grünem Flüssiggas für EZL

Die Energie Zürichsee Linth AG (EZL) hat gemeinsam mit dem Energiepartner IBB Brugg einen ersten Container mit grünem Flüssiggas LBG in die Schweiz importiert. Diese Energie wird im Rahmen eines Vergärungsprozesses gewonnen und gilt als fossilfrei. Dieser Test erfolgte im Kontext mit einem anstehenden Grundsatzentscheid.



(Bilder: zvg)
(Bilder: zvg)

Die CH-Gasversorger, und dazu gehört auch die EZL, haben das Bekenntnis abgegeben, bis im Jahr 2030 den erneuerbaren Anteil von Gas auf 30 Prozent zu steigern. Im Moment erhalten EZL-Kunden im Wärmemarkt 10% Biogas fix geliefert. 

In der Schweiz und im Marktgebiet des oberen Zürichsees gibt es nicht beliebig viele Möglichkeiten zur Erzeugung von erneuerbarem Biogas. EZL ist jedoch in diversen Projekten involviert, die bereits heute (ARA Obersee, SwissFarmerPower Inwil) und zukünftig (ARA R-J, Limeco und Axpo) grüne Energie in grösseren Mengen liefern sollen. 

Ergänzend werden auch Lösungen im Ausland geprüft. Insbesondere bieten die skandinavischen Länder wie auch Island sehr interessante Perspektiven. In diesem Zusammenhang wurde ein erster Container mit LBG (fossilfreies Gas) aus Norwegen in die Schweiz geliefert. Das produzierte Gas wurde aus Abfällen hergestellt und entspricht damit den strengen Kriterien für die Biogasherstellung. 

Der Container mit einem Energieinhalt von 350 MWh wurde über den Seeweg von Norwegen nach Rotterdam und danach mit der Eisenbahn nach Bern transportiert. Bei EWB in Bern besteht momentan die Möglichkeit, mit einer mobilen Einspeisung das LNG in das Gasleitungsnetz einzuspeisen und so den Kunden zugänglich zu machen. Eine externe Studie eines Fachunternehmens zeigt, dass die Lieferkette nur eine geringfügige CO2-Belastung von ca. 7g pro Kilowattstunde ergibt, im Vergleich verursacht eine PV-Anlage rund 40g CO2 pro produzierte Kilowattstunden (Quelle: IWB). 

Zur Produktion von LBG wird Biogas über einen Kälteprozess gekühlt. Bei Atmosphärendruck und einer Temperatur von -162 Grad Celsius geht Gas in die flüssige Phase über. Durch die Verflüssigung reduziert sich das Volumen des Gases je nach Zusammensetzung um den Faktor 570 bis 600. Die Energiedichte bezogen auf das Volumen erhöht sich entsprechend. Für die Nutzung kann es wieder entspannt (aufgewärmt) und ins Gasnetz eingespiesen oder als Treibstoff für LKW gleich in deren Tanks abgegeben werden. 

Die mit dem Pilotimport gemachten Erfahrungen sind ein wesentliches Kriterium zur Entscheidungsfindung, ob EZL zukünftig regelmässig grosse Volumen an fossilfreiem Gas in die Schweiz einführen wird. Die bisherigen Erkenntnisse stimmen sehr zuversichtlich, da mit diesem Lösungsansatz die Kunden längerfristig mit einer sehr sauberen und preisgünstigen Energie versorgt werden könnten. Ganz im Sinne der Politik von Bund und Kanton und unserer EZL-Gaskunden.