Erweiterungsbau freut sich auf die ersten Kinder

Pünktlich vor dem neuen Schuljahr wurde der neue Kindergarten und das Primarschulgebäude in der Schule Linth-Escher in Niederurnen eröffnet. Am Tag der offenen Tür konnten die ersten Interessierten einen Blick in die neuen Räumlichkeiten werfen.



Erweiterungsbau freut sich auf die ersten Kinder

Das Glarus Nord seit einigen Jahren wächst und so neuer Wohnraum entsteht, dürfte jeder mitbekommen haben, welcher ein bisschen im nördlichen Teil der Kantons Glarus unterwegs ist. Unter den neuen Einwohnern befinden sich logischerweise auch viele Kinder und diese brauchen Schulraum. «Dieses Thema hat mich vom ersten Tag im Amt nicht mehr losgelassen», meinte dazu Gemeinderat Kaspar Krieg (seit 2016). Dies auch, weil bereits unter seinem Vorgänger Bruno Gallati viel Zeit für das Thema «Schulentwicklung» aufgewendet wurde. Das erste sichtbare Resultat konnte am letzten Samstag feierlich eröffnet und der Bevölkerung präsentiert werden. Im Schulzentrum Linth-Escher in Niederurnen wurden dafür rund 12 Millionen investiert. Es beinhaltet ein neues Schulgebäude mit sechs Klassenzimmern inklusive Gruppenräumen sowie einen Kindergarten mit drei Klassenräumen und ein grosszügiger Aussenraum; unterteilt in einen öffentlichen sowie einen internen Spielplatz. Zudem konnte im Untergeschoss des bestehenden Primarschulgebäudes eine neue Schulküche, sowie ein neuer Werkunterrichtsraum realisiert werden. Ausserdem konnte mehr Platz für die Tagesstruktur geschaffen werden. «Hier haben wir aber gespürt, dass die Nachfrage und Bedürfnisse gegenüber den Annahmen während der Planung sprunghaft zugenommen haben», erklärte Gemeinderätin Sibylle Huber. Dies sei aber auf dem ganzen Gemeindegebiet ähnlich und werde die Gemeinde sicher noch weiter beschäftigen. Sie bedankte sich im Vorfeld des Tages der offenen Tür aber auch beim Stimmvolk, welches nicht nur hier, der Gemeinde das Ja für die notwendigen Investitionen gegeben hat. Dieses Verständnis werde auch in Zukunft gefordert werden, betonte Gemeindepräsident Thomas Kistler. «Die beiden Gebäude sind zwar die ersten Neubauten, welche die Gemeinde Glarus Nord als Erste überhaupt realisiert hat. Sie sind aber sicher nicht die Letzten.»

Bereits in Vorbereitung ist da ein neues Schulgebäude im Schnegg in Näfels. Hier werden die Teilnehmer des offenen Wettbewerbs inklusive dem Sieger-Projekt in Niederurnen ausgestellt. «An der Herbstgemeindesammlung folgt die nächste Anfrage für den Planungskredit.» Dabei gehe es nicht nur um genügend Raum für die gestiegene Schülerzahl bereitzustellen, sondern Räume zu schaffen, «damit man Schule machen kann, wie man das heute am besten praktiziert.» Dass dies bestimmt ein wenig anders sein wird, als er selber an gleicher Stelle die Schulbank drücken musste, kam ihm an diesem Tag, aber auch im Vorfeld des Anlasses immer wieder in den Sinn. «Schön, dass der Brunnen gerettet werden konnte und einen neuen Platz gefunden hat. An den kann ich mich noch mit sehr viel Freude erinnern.»

Erweiterungsbau Berufsschule Ziegelbrücke

Zu dem ganzen Thema Schulraum konnte auch Regierungsrat und Bildungsdirektor Benjamin Mühlemann einen Teil dazu beitragen. «Wir als Kanton wollen ja nicht weit von hier ebenfalls ein Schulprojekt realisieren.» Hier bezog er sich auf den Erweiterungsbau der Berufsschule in Ziegelbrücke, welcher mit dem Vorprojekt auf gutem Wege sei. Auch freue er sich besonders, dass endlich solche Anlässe – natürlich mit der gebotenen Vorsicht – wieder möglich sind. «Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig der direkte menschliche Kontakt ist. Und dies auch bei der Erziehung.» Hier habe der Heimunterricht aufgezeigt, was mit digitalem Lernen möglich ist. «Der Kontakt unter den Schülern selber und mit der Lehrperson kann nicht über das Netz vermittelt werden.» So dürfte auch dieser Bau nicht nur für Jahre, sondern für Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte bei der Bildung der Jugend zur Verfügung stehen und der Raum sein für zahlreiche Kindheitserinnerungen.