Erweiterungsprojekt Kalkfabrik Netstal: Fortschritte im Genehmigungsprozess

Seit 2013 ist das Erweiterungsprojekt für Gründen und Elggis Süd in Planung. Dieses umfasst auch umfangreiche Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Kalksteinvorkommen in diesen Gebieten können die Betriebstätigkeit der Kalkfabrik und deren rund 50 Arbeitsplätze für mindestens weitere 40 bis 50 Jahre sichern.



Arbeiten im Steinbruch der Kalkfabrik Netstal. (Bild: zvg)
Arbeiten im Steinbruch der Kalkfabrik Netstal. (Bild: zvg)

Seit 2013 ist das Erweiterungsprojekt für Gründen und Elggis Süd in Planung. Dieses umfasst auch umfangreiche Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Kalksteinvorkommen in diesen Gebieten können die Betriebstätigkeit der Kalkfabrik und deren rund 50 Arbeitsplätze für mindestens weitere 40-50 Jahre sichern.

Umweltverträgliche Gestaltung von Landschaft und Lebensraum

Hinsichtlich einer Erschliessung dieser neuen Abbaustandorte hat die KFN mit verschiedenen Ingenieur-Unternehmen und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rapperswil die Abbauplanung und die Landschaftsgestaltung erarbeitet. Vertreter von Kanton und Gemeinde Glarus und von lokalen Naturschutzorganisationen begleiten das Projekt seit dem Projektstart im Jahr 2013. Das Erweiterungsprojekt sieht einen umweltverträglichen Abbauprozess vor, der die Auswirkungen für die Bevölkerung und die betroffenen Lebensräume so gering wie möglich hält.

Die Abbautätigkeit ist mit entsprechenden Veränderungen des Landschaftsbildes sowie der dortigen Lebensräume verbunden. Damit diese Beeinträchtigungen so gering wie möglich ausfallen, werden entsprechende Massnahmen für die verschiedenen Abbau-Etappen und für das Abbau-Ende geplant. Vorübergehende Aufwertungsmassnahmen wie beispielsweise Wanderbiotope sichern bereits während des Kalkabbaus Lebensräume für Fauna und Flora. Den gesamten Abbauprozess, insbesondere die Massnahmen zur Wiederherstellung (Rekultivierung), begleitet eine Kommission, welche aus kantonalen Fachstellen, der Gemeinde Glarus, Naturschutzorganisationen und der KFN besteht. Die Kommission bestimmt auch, ob die Voraussetzungen, innerhalb des bewilligten Perimeters eine weitere Abbauphase in Angriff zu nehmen, jeweils erfüllt sind.

Seilbahn für die Erschliessung des Gebietes Gründen

Die im Rahmen der Detailprojektierung im Jahr 2016 ausgeführten zusätzlichen geologischen und geophysikalischen Untersuchungen mittels Reflexionsseismik zeigten, dass die vorgesehene Erschliessung des Gebietes Gründen mittels Stollen und Vertikalschacht in technischer und geologischer Hinsicht äusserst anspruchsvoll ist. Eine termingerechte Erschliessung des Rohstoffvorkommens in Gründen wäre mit dieser Erschliessungsform deshalb fraglich. Aus diesem Grund hat die KFN die Planung einer Seilbahn geprüft. Diese entspricht jener Seilbahn, welche bereits seit Jahren beim Hartschotterwerk Haltengut in Betrieb ist. Die Auswirkungen des Materialtransports von Gründen wurden in einem ergänzenden Umweltverträglichkeitsbericht umfassend beurteilt. Der Bericht kommt zum Ergebnis, dass die geplante Etappierung des Abbaus und die Massnahmen zur Rekultivierung nicht beeinflusst werden. Bei einer Seilbahnlösung entfällt mit der Brechanlage auf Gründen eine bedeutende Lärmquelle, der Platzbedarf für die Installationen wird halbiert und bei der Talfahrt kann Energie zurückgewonnen werden. Die KFN passt daher das Erweiterungsprojekt Gründen entsprechend an und nimmt die Seilbahn in ihre Planung auf.

Aufgrund der Reservensituation wird die KFN, basierend auf dem bewilligten Projekt aus dem Jahr 2006, den Bereich Ober Elggis für den Abbau erschliessen. Die Vorbereitungsarbeiten beginnen noch in diesem Jahr und umfassen die Verlegung des Sprengstoffdepots, die Umlegung des Wanderwegs vom Alpenbrüggli nach den Ennetbergen und entsprechende Rodungsarbeiten.