Es ging schlussendlich um Millimeter

Es hing sprichwörtlich an einem seidenen Faden, bis letztendlich die Kegelrad-Turbine an ihrem vorgesehenen Platz montiert werden konnte. Präzisions- und Teamarbeit war vonseiten der Baufirma, vonseiten der Planer und am Ende von der Transportfirma gefordert, bis die letzte Schraube angezogen werden konnte. Wenn alles so positiv weiterverläuft, kann das KW Ziegelbrücke Energie AG am 20. Mai erstmals Strom in das Netz liefern.



Es ging schlussendlich um Millimeter

Am 20. April vergangenen Jahres erfolgte der Spatenstich für das neue Kleinkraftwerk der Ziegelbrücke Energie AG im Areal der Firma Jenny. Ein weiterer Meilenstein in diesem Projekt war sicher der Durchstich für den unterirdischen 85 Meter langen Rohrvortrieb am 12. November 2010. Und nun nach knapp einem Jahr intensiver Arbeit konnte ein weiterer wichtiger Schritt abgeschlossen werden.

Spannender als ein Krimi

Bereits zu Beginn stand fest, dass beim Einbau der Turbine zwei neuralgische Punkte überwunden werden mussten. Der erste Engpass, bei dem es sich zeigte, ob die Planungsfirma Jackcontrol AG, Glarus, und die Baufirma Trümpi AG, Mitlödi, präzise gearbeitet hatten, war die Öffnung oben bei der Energiezentrale. Gespannt blickten die Verantwortlichen immer in die Höhe, ob die Turbine auch tatsächlich genügend Platz findet. Sie fand, wenn auch nur auf beiden Seiten um wenige Zentimeter. Das Aufatmen und auch eine gewisse Erleichterung waren erstmals unter den Beteiligten zu spüren. Wesentlich enger wurde es dann beim zweiten neuralgischen Punkt. Hier galt es, die Turbine millimetergenau auf die vorgesehene Position zu bringen. Es war ein reiner Krimi, und am Schluss musste noch kurz improvisiert werden, bis die Turbine, welche ein Gewicht von über 13 Tonnen aufweist, endlich auf die vorgesehenen Schrauben aufgesetzt werden konnte. Ein grosser Erfolg für alle an diesem Projekt beteiligten Firmen und Mitarbeiter, bedenkt man doch, dass Beton ein lebendiger Stoff ist und stets gewissen Schwankungen unterworfen ist. «Wir haben seinerzeit die Masse vom Lieferanten der Turbine erhalten und uns strikte an diese Vorgaben gehalten.» Stefan Trümpi von der Jackcontrol AG betonte, dass auch er während dem gesamten Ablauf unter einer gewissen Spannung stand.

Im Mai ans Netz

«Wenn die Arbeiten weiterhin so positiv und mit nur geringen Problemen vorangehen, können wir zirka am 20. Mai erstmals Strom aus unserem neuen Kleinkraftwerk ins Netz liefern.» Caspar Jenny, VR-Präsident von Ziegelbrücke Energie AG, war vom bisherigen Ablauf sehr zufrieden und sprach sich sehr lobend über die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in diesem ambitiösen Projekt aus. Wie er weiter ausführte, liegen die Kosten für dieses neue Kraftwerk, inklusive Fischpass und Hochwasserschutzmassnahmen, bei rund neun Millionen Franken. Wie die Projektingenieurin von Jackcontrol AG, Elisabeth Schmidt, erklärte, werde diese Turbine eine Leistung von 600 Kilowatt erbringen und die Ausbauwassermenge liege bei 10 m3/s. «Die erwartete Energieproduktion liegt bei 2,65 Mio. Kilowattstunden pro Jahr.»