«Es ist eine sehr fordernde, aber spannende Aufgabe»

Markus Heer blickte letzte Woche auf seine ersten hundert Tage als Regierungsrat zurück. Natürlich habe die Pandemie auch das Departement Bildung und Kultur stark gefordert, aber auch sonst stehen hier wichtige Aufgaben an.

 



Regierungsrat Markus Heer blickt auf ereignisreiche erste hundert Tage zurück. (Bild: jhuber)
Regierungsrat Markus Heer blickt auf ereignisreiche erste hundert Tage zurück. (Bild: jhuber)

Er sei sehr freundlich und mit offenen Armen empfangen worden, erklärte Markus Heer letzte Woche als er auf seine ersten hundert Tage als Glarner Regierungsrat zurückblickte. Dies nicht nur im Rat selber, sondern vor allem bei seinen neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Departement Bildung und Kultur. «Viel Einarbeitungszeit hatte ich jedoch nicht, denn die Coronapandemie hat beide Bereiche stark gefordert.» So traf sich im Bereich Schule regelmässig eine Task Force mit Vertretern der Gemeinden, Schulen und Schulleitungen, um die aktuelle Lage und die daraus folgend präventive Tests, Maskenpflicht oder andere Schutzkonzepte zu diskutieren. Die Abteilung Kultur war in dieser Zeit mit der Förderung und den Ausfallentschädigungen für Kulturschaffende beschäftigt. Daneben mussten aber auch Vorlagen wie das Kinderbetreuungsgesetz oder das Sportkonzept ausgearbeitet werden, welche dem Landrat respektive der Landsgemeinde vorgelegt werden. Auch in der nahen Zukunft gebe es weitere wichtige Geschäfte, die sich aktuell in der Erarbeitung befinden. So seien es Themen wie die politische Bildung in den Schulen oder die Digitalisierung der Arbeitswelt, die nicht nur das Departement und ihn persönlich in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Gerade der zweite Punkt biete den Unternehmen grosse Chancen. «Wir müssen aber auch an diejenigen Personen denken, die in niedrig qualifizierten Jobs arbeiten.» Denn viele solcher Stellen werde es in Zukunft nicht mehr geben und dies falle besonders im Kanton Glarus besonders ins Gewicht, da dieser Anteil besonders gross sei. «Es ist deshalb zentral, dass die Berufs- und Laufbahnberatung für Erwachsene ausgebaut wird.» Hier sehe man ein über vier Jahre laufendes Pilotprojekt vor.

Im Bereich Kultur sieht Heer die Hausanalyse als wichtiges Thema an. Hier erhalten Eigentümer von Altbauten die Möglichkeit, vor der Baueingabe das Potenzial eines Erhalts der bestehenden Bauten sowohl aus räumlicher als auch ökonomischer Sicht zu ermitteln. «Damit können Alternativen zum ressourcenintensiven und für das Ortsbild oft nachteiligen Ersatzneubauten aufgezeigt werden.» Die öffentliche Hand beteiligt sich zu zwei Dritteln an den Kosten von ca. 6000 Franken pro Analyse. Hier sei aber auch die Denkmalpflege und der Ortsschutz gefordert. «Mir ist wichtig, dass die Fachstelle nicht als Störer und Verhinderer wahrgenommen wird.» Dabei müsse der Dienstleistungsgedanken gestärkt werden, damit nicht Baueingaben im letzten Moment zurückgewiesen werden.

Auch wenn die Aufgaben vielseitig sind und wohl die Coronapandemie ihn und seine Mitarbeiter noch längere Zeit beschäftigen wird, fühle sich Heer im neuen Amt wohl. Der nächste Höhepunkt stehe zudem bald an. «Als Präsident des Verwaltungsgerichts durfte ich schon bei der Landsgemeinde einmarschieren, als Regierungsrat ist das aber wieder etwas ganz anderes.»