Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Seit Jahrzehnten tun sich die christlichen Hilfswerke Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein jeden Frühling zur Ökumenischen Kampagne zusammen. 2016 steht diese unter dem Titel «Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken». Sichtbares Zeichen der Kampagne ist der Rosenverkauf, der Jahr für Jahr als Akt der Solidarität mit weniger privilegierten Menschen in Entwicklungsländern von der ganzen Schweizer Bevölkerung mitgetragen wird.


Die Kampagne 2016 steht ganz im Zeichen des Goldes, dessen fairer Handel unter die Lupe genommen wird. Die Schweiz ist weltweit die grösste Drehscheibe in der Aufbereitung und Verarbeitung von Gold. Es ist nach Meinung der beteiligten Kirchen notwendig, dass die Rohstoffbranche, vorab die global tätigen Konzerne, ihre Verantwortung auch in Bezug auf Umweltschutz und Wahrung der Menschenrechte in den Abbaugebieten wahrnimmt. Beim Goldabbau werden hochgiftige Chemikalien wie Quecksilber und Cyanid eingesetzt. Dennoch mangelt es an Sicherheitsvorkehrungen und an Schutzmassnahmen für Arbeiterinnen und Arbeiter, unter diesen häufig auch Kinder. Beispiele auf dem afrikanischen Kontinent zeigen, dass der Abbau von Gold zur Vertreibung ganzer Dorfgemeinschaften und zur Verschmutzung des Trinkwassers führen kann. Die Bewässerung der Felder ist oft nicht mehr gewährleistet. Damit stirbt auch die Nahrungsgrundlage der dortigen Bevölkerung.

Am Montag, 25. Januar 2016 (Beginn 19 Uhr, evang.-ref. Kirchgemeindehaus Glarus), findet der öffentliche Einführungsabend zur Ökumenischen Kampagne 2016 statt. Der Abend beginnt mit einem Referat von Adrian Höninger, Zürich. Höninger hat einen MBA in Strategie und Management in internationalen Organisationen sowie lange Erfahrung in der Finanzbranche. Er ist bei der Stiftung Max Havelaar verantwortlich für Gold, Tee, Honig, Wein und Gewürze. Der Referent wird auch die Konzernverantwortungs-Initiative vorstellen. Diese fordert für alle Schweizer Konzerne verbindliche Regeln, wie sie ihre Verantwortung gegenüber den Tochterfirmen im Ausland oder abhängigen Lieferanten wahrnehmen sollen.