Über fünf Stunden unterwegs
Gemeinsam mit seiner Familie, Freunden aus dem Toggenburg und Helfern startete der Tross um 09.45 Uhr bei der Hinterschlatt-Alp. Die beschwerliche Alpabfahrt führte über teils sehr steile Wege und Stege von der Hinterschlatt-Alp hinunter ins Klöntal und dem See entlang auf der Klöntalerstrasse bis zum Restaurant Rhodannenberg und dem ehemaligen Restaurant Staldengarten vorbei und die Rütigasse hinunter ans Endziel im Rollengut in Netstal. Kurz vor zehn Uhr startete die Familie Husers samt ihren treuen Helfern aus dem Toggenburg, alle ihre traditionelle Tracht tragend, zu einem über fünf Stunden dauernden Fussmarsch ins Tal. Beim Restaurant Rhodannenberg angelangt, habe ich dem Älpler Marco Huser ein paar Fragen gestellt:
Marco Huser, der Alpsommer für dich und deine Familie geht mit dem heutigen Tag zu Ende. Es war ein Alpsommer mit vielen, vor allem von der Unbill der Witterung geprägten Facetten. Frage: Wie sieht abschliessend dein Fazit als Pächter der Hinterschlatt-Alp am Ende des Alpsommers 2021 aus?
Es war in der Tat ein ausgesprochen nasser und kühler Alpsommer. Vom Gras her eigentlich gar nicht so schlecht. Wir hatten immer Gras und nie gab es Unwetter mit Hagel. So gesehen können wir zufrieden sein. Aber es war schon ein sehr nasser Sommer.
Hatte der nasse Alpsommer 2021 Einfluss auf die Produktion und Qualität deiner Produkte?
Überhaupt nicht. Wir hatten eine gute und relativ ertragsreiche Käseproduktion. Auch die Qualität des 21-er Käse ist ausgezeichnet. Milch hat es immer genug gegeben.
Gab es Unfälle oder sonstige besondere Begebenheiten auf der Hinterschlatt-Alp?
Es ist leider so, dass wir nicht von einem unfallfreien Alpsommer sprechen können. Wir haben einige Kälber verloren. Grund war der durchnässte und glitschige Boden auf den Alpweiden, dem 2 Kälber zum Opfer fielen. Zwei weitere Kälber mussten wegen Verletzungen mit dem Helikopter ins Tal geflogen werden.
Kannst du rückblickend feststellen, dass der Alpsommer 2021 für dich und deine Familie trotz vielen Widrigkeiten ein erfolgreicher war?
(Nach kurzem Zögern). Wir dürfen rückblickend mit dem Alpsommer 2021 zufrieden sein. Wir hoffen aber, dass uns im nächsten Jahr Wettermacher Petrus etwas besser gesinnt ist.
Nach der Ankunft in ihrem Winterdomizil in Netstal verteilten sich Rinder und Ziegen bunt gemischt auf den saftigen Wiesen im Rollengut, währenddessen die Älpler-Familie Huser und ihre Helfer sich mit Glockenklang und einigen «Zäuerli» beim lieben Gott für Schutz und Beistand bedankten.