Es war nicht das, was man erwartet hatte …

«Die Musikgesellschaft Harmonie Engi stöbert im Archiv» – so das diesjährige Konzertmotto. Auf den ersten Blick mag es nicht sehr inspirierend klingen, die Kellertreppe hinuntergeführt zu werden und im Schummerlicht in Papierstössen zu wühlen, aber es kam gut!



(Bilder: martin gross)
(Bilder: martin gross)

Rückblende: Im letzten Vereinsjahr wurden die Mitglieder der Musikgesellschaft Harmonie Engi aufgefordert, Stücke zu nennen, die sie gerne wieder einmal an einem Jahreskonzert aufgeführt haben wollten. Gleichzeitig hielt die Musikkommission zwei Sitzungen im Notenarchiv ab und stöberte wortwörtlich im vorhandenen Notenmaterial. Was da nicht alles für Schätze ans Tageslicht befördert wurden! Etwa eine sehr gefällige Marsch-Komposition des Glarner Komponisten / Bahnhofvorstandes und Briefträgers (!) Fritz Zwicky, der Sousa-Marsch «Washington Post» oder das Medley «ABBA Gold». Und so erwartete die Besucher/-innen dann nicht ein staubtrockenes, sondern ein sehr lebendiges Musikprogramm: von Marsch, Polka, über Swing, Rock/Pop bis hin zu Filmmusik, dynamisch vorgetragen, unterlegt von satten tragenden Basstönen und wie immer unter souveräner und sicherer Stabführung von Moni Elmer. Die Highlights aus Sicht der Schreibenden: Der Swing-Klassiker «It don’t mean a thing» sowie ein Medley aus den weltberühmten Filmkompositionen von Ennio Morricone. Eine Interpretation, die unter die Haut ging, präzis und fein unter den einzelnen Registern abgestimmt. Dramatik und Nervenkitzel zum Greifen nah, als das Orchester das imaginäre Pferd auf der Leinwand mehrmals punktgenau einhalten und wieder in Marsch setzen lässt. Wunderbar!

Bereichert wurde das Programm durch den Auftritt der «Chlytaler Jungbläser» unter der Leitung von Reto Schuler, Elm. Man könnte zusammenfassen: mini Musikantinnen (mit Jöö-Effekt) beeindrucken mit maxi Musikvortrag. Unterstützt von einigen «jung gebliebenen Altbläsern», präsentierten die Jungbläser/-innen mit grosser Spielfreude eine überraschend schmissige Stückauswahl.

Auch bei der Moderation des Abends kam die erfreulich engagierte Jugend zum Handkuss. Frisch und frei von der Leber weg führten Angela Bertini und Sonja Stauffacher durch das Programm.

Fazit: Ein rundherum gelungener Konzertabend!