Sie besuchte schon früh mit ihrem Vater regionale Schwingfeste, und das hat sich nicht geändert: «Wenn es die Zeit zulässt, gehe ich unglaublich gerne. Mich faszinieren einerseits die Einfachheit und das Bodenständige, die Stimmung und Tradition, anderseits der Kampf ‘Mann gegen Mann’ und trotzdem wieder das Miteinander und Füreinander», sagt Anina Huber.
Selber stieg sie nie ins Sägemehl, obwohl sie «weit draussen mit all den Schwingkoryphäen Oberholzer aus Uznach verwandt» ist und ihr Grosspapi fast alles über die aktiven Schwinger weiss. Ihr Grossonkel war schon ein guter Ringer und Schwinger, und inzwischen schwingt und ringt auch ihr Bruder Remo erfolgreich. Sie ist sehr gerne an den Schwingfesten des Schwingklubs March-Höfe mit dabei und hilft jeweils «mit grosser Freude» an den verschiedenen Anlässen.
Anina Huber war bereits an den ESAF in Zug und Pratteln als Zuschauerin mit dabei. «Die Atmosphäre, die Stimmung und der Schwingsport waren für mich einzigartig und ganz anders als bei den kleinen Festen», erzählt sie. So sei in ihr der Wunsch aufgekommen, einmal an einem ESAF «ganz nah dabei zu sein», und sie bewarb sich als Ehrendame in Mollis.
Als sie die Zusage bekam, war es für sie «wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich hatte schon lange von diesen Aufgaben geschwärmt. Es bedeutet mir sehr viel, und ich bin mega stolz und unglaublich glücklich, dieses Ehrenamt ausüben zu dürfen».
Schon als Kind Tracht getragen
Geboren ist Anina Huber vor bald 20 Jahren in Uznach. Mit ihren Eltern und drei jüngeren Brüdern wuchs sie in Tuggen auf, wo sie immer noch wohnt. Vor einem Jahr schloss sie die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit ab. Nun arbeitet sie im Spital Lachen und bildet sich an der Höheren Fachschule Pfäffikon zur Pflegefachperson HF weiter. In der Freizeit ist sie «auf dem Bauernhof beim Götti, in den Bergen, im Turnverein Tuggen und im Ausgang anzutreffen».
Am Fest wird sie die Märchler Sonntagstracht tragen. «Es ist eine einfache Tracht, die Spitzen um den Hals und um die Arme sind gerollt. Das Spezielle daran ist das elegante Kreuz, welches als Halsschmuck getragen wird», sagt sie. Eine Tracht zu tragen, ist für sie aber nicht neu: «Als Kind trug ich die Märchler Werktagstracht. Mit meinem Grosi durfte ich damit an verschiedenen Brauchtumsumzügen und Erntedankfesten teilnehmen.»
Gigantisches Gefühl
Nun steht das Fest schon fast vor der Tür. Im Juli wird es für die Ehrendamen noch ein Probetraining für die Frisuren geben, damit diese fest sitzen. Und eine Woche vor dem ESAF werden die zwölf jungen Frauen den Festakt sowie die Krönung der Eidgenossen und des Schwingerkönigs mit dem begehrten Eichenlaub üben.
Obligate letzte Frage: Worauf freut sie sich am meisten? «Auf den Einzug in die Schwingarena mit all den Schwingern und der unglaublichen Stimmung am Samstagmorgen. Es ist ein gigantisches Gefühl, wenn fast 55 000 Personen die Schweizer Landeshymne singen.» Da werde auch sie, die sonst in jeder Situation ruhig bleibe, Hühnerhaut bekommen. Höhepunkt des Festes sei aber klar die Krönung.
Sie freut sich «auf ein grossartiges Fest mit fairen und spannenden Wettkämpfen und einer super Stimmung». Aber eigentlich freut sie sich «auf alles, was da auf mich zukommt, ich kann es kaum erwarten.»