ESAF-Ehrendamen (2): Nadja Kamm

Ehrendamen sind ein fester Bestandteil des Schwingsports und geniessen einen hohen Stellenwert in der Schwingerfamilie. «Glarus24» stellt in loser Folge die zwölf Ehrendamen des ESAF 2025 Glarnerland+ vor. Heute: Nadja Kamm aus Matt.



Nadja Kamm in der neuen Glarner Kirchentracht. (Bild: ESAF2025 Glarnerland+/Alex Hug, BroncoKunst GmbH)
Nadja Kamm in der neuen Glarner Kirchentracht. (Bild: ESAF2025 Glarnerland+/Alex Hug, BroncoKunst GmbH)

Der Gasthof ihrer Familie ist ein Treffpunkt für Schwingerfreunde. Im «Bären» Netstal wird viel übers Schwingen gesprochen. Zudem war der jüngere Bruder von Nadja Kamm bis zu seiner Lehre als Koch selber ein Schwinger. Und während der Primarschule erstellten die Kinder einmal jährlich hinter dem Gasthof einen Sägemehlring. «Da hatten Mädchen und Buben ihr eigenes Schwingfest. Ich habe versucht einzuteilen. Das war lustig», erzählt Nadja Kamm lachend.
Ihr Bezug zum Schwingsport ist also mehr als gegeben. Die 26-Jährige interessiert sich sehr dafür und war auch schon Ehrendame an kleineren Festen wie dem Glarner-Bündner Kantonalschwingfest. «Das war super. Es läuft immer etwas, wenn man Teil des Fests ist. Und die Krönung am Schluss ist sowieso ganz speziell. Ich habe immer sehr grosse Freude, wenn ich gehen darf.»
So war es für sie naheliegend, sich auch für das grösste aller Schwingfeste zu bewerben. Dass sie nun ausgewählt worden ist, bedeutet ihr sehr viel. «Ich erachte es als einmalige Chance, eine solch spezielle Aufgabe ausführen zu dürfen.» Sie ist dem OK sehr dankbar für das Vertrauen, das ihr mit der Wahl entgegengebracht worden ist.

Sehr naturverbunden

Aufgewachsen ist Nadja Kamm in Netstal, heute wohnt sie in Matt. Sie absolvierte zunächst eine Lehre als Kauffrau, erlangte die Berufsmaturität und studierte anschliessend Physiotherapie. «Das KV entsprach mir nicht so. Ich interessiere mich mehr für medizinische Sachen, für Mensch und Körper», erklärt sie den Wechsel.
Dazwischen suchte sie immer wieder den Bezug zur Landwirtschaft mit diversen Alpeinsätzen in Grindelwald und Elm. Wie kam sie auf Grindelwald? «Unsere Familie verbrachte dort jeweils die Skiferien. So war es etwas Neues, aber nicht komplett fremd.» Im Winter war sie zudem als Skilehrerin in Elm tätig, um während des Studiums «etwas Sackgeld zu haben».
Heute arbeitet sie zu 70 Prozent als Physiotherapeutin in Schwanden und besucht die Bäuerinnenschule am Plantahof in Landquart. Aktuell plant sie eine Auszeit von der Physiotherapie: Sie hat in Schwanden gekündigt und wird die kommenden Wintermonate in Flims/Laax als Patrouilleurin verbringen.
Nächstes Jahr ist die Bäuerinnenschule zu Ende. In Zukunft möchte sie als Bäuerin tätig sein und in einem Teilpensum als Physiotherapeutin arbeiten. «Die Landwirtschaft soll klar mehr Platz einnehmen», sagt sie, die der Natur sehr verbunden ist. Zu ihren Hobbys zählen denn auch Klettern, Wandern und Skitouren.

Neue neben alter Kirchentracht

Der nächste Anlass als Ehrendame wird die Feier «Eis Jaar dervoor» am 1. September in Glarus sein. Nadja Kamm wird dann die neue Glarner Kirchentracht tragen. Die hängt sonst neben ihrer alten Glarner Kirchentracht: «Die alte Schaffung wurde zur Konfirmation meiner Mutter angefertigt, und ich darf sie nun weitertragen.» Beide seien sehr bequem und passten perfekt.
Worauf freut sie sich am meisten am ESAF? Die Antwort kommt schnell: «Ich freue mich auf ein ereignisreiches Wochenende bei einer friedlichen Stimmung und einmaligen Eindrücken – so, wie wir uns das vom Schwingsport gewohnt sind. Und ich erwarte spannende Zweikämpfe mit einem würdigen Sieger am Sonntag.»