So ganz hat sie noch nicht realisiert, was es bedeutet, als Ehrendame am ESAF mitwirken zu dürfen. Sie habe sich dies auch nie vorstellen können, sagt Diana Steiner. Ausschlaggebend für ihre Bewerbung war ein Telefonat des ehemaligen Präsidenten des Schwingklubs Mels, der sie gezielt anfragte. «Wenn ich lediglich die Ausschreibung gesehen hätte, hätte ich mich wahrscheinlich nicht beworben. Ich dachte, ich sei bereits zu alt, um Ehrendame zu sein.»
Die Vorfreude steigt nun laufend an, auch wenn sie relativiert: «Wir Ehrendamen nehmen schon eine wichtige Funktion wahr. Aber die Schwinger sind viel wichtiger.»
Im «Schwing-Bann»
Diana Steiner stammt nicht aus einer klassischen Schwingerfamilie. Vater und Bruder schwangen nie, hingegen zwei jüngere Onkel und weitere Cousins. Die Familie besuchte aber öfters Schwingfeste. «Als Kind interessierte mich das Geschehen noch kaum», lacht die bald 28-Jährige. Erst vor etwa zehn Jahren zogen sie dann Bekannte in den «Schwing-Bann». Es folgte ein Schwingfest nach dem andern, und sie durfte in Estavayer ihr erstes ESAF erleben.
«Seither verfolge und besuche ich jährlich diverse Schwingfeste», erzählt sie. Zudem ist sie Passivmitglied beim Schwingklub Mels und beim Schwingerverband Rapperswil, welche sie bei Anlässen gerne unterstützt.
«Immer wieder schön, heimzukommen»
Bis zur zweiten Schulklasse wuchs sie in Sargans auf, wo ihre Eltern gemeinsam eine Milchzentrale führten. Anschliessend zog die Familie an den Flumserberg. Die Eltern betrieben dort direkt neben einer Alp ein Restaurant. Mittlerweile ist es ein anderer Gastbetrieb, in welchem Diana Steiner in ihrer Freizeit aushilft, wenn es sie braucht.
Nach der Schulzeit absolvierte sie eine Lehre zur Kauffrau EFZ mit Berufsmatura bei der Gemeindeverwaltung in Flums, wo sie nach der Lehre noch zwei Jahre lang auf dem Steueramt arbeitete. In der Folge wechselte sie zur Gemeinde Gams und bildete sich zur Grundbuchverwalterin weiter. Seit eineinhalb Jahren übt sie diese Funktion in Kaltbrunn aus. Vorher hatte sie noch eine Wintersaison im Restaurant ihrer Eltern gekellnert, «um etwas anderes zu machen». Zudem weilte sie einen Monat in London, um ihr Englisch zu verbessern.
Auch heute noch ist sie am Flumserberg wohnhaft. «Ich habe bis jetzt keinen Grund gesehen, um wegzuziehen. Ich kann hier gut abschalten und Abstand von der Arbeit gewinnen.» Im Winter ist sie gerne auf den Skis, im Sommer findet man sie beim Wandern in den Bergen. Meistens natürlich in ihrer Heimat. Sie verreist aber auch gerne mit Freunden, immer wieder an andere Orte. London zwar ist ihr ans Herz gewachsen: «Ich würde sofort wieder gehen.» Doch ist sie auch gerne zu Hause: «Es ist immer wieder schön, heimzukommen.»
Repräsentiert das Sarganserland
Für Diana Steiner wurde die Sarganserländer Festtagstracht geschneidert, da sie ja das Sarganserland repräsentiert. Es ist ihre erste eigene Tracht. Als Kind trug sie bei Alpabzügen vereinzelt die St. Galler Werktagstracht, welche aber ausgelehnt war.
Nun freut sie sich auf die zwei ESAF-Tage im August: «Auf den Einmarsch der Schwinger am Samstagmorgen, auf spannende Zweikämpfe, den Festakt, den Schlussgang mit einem würdigen Sieger und die Kranzverteilung am Sonntagabend.»
Bereits im März findet ein besonderer Anlass statt: Das ESAF 2025 Glarnerland+ wird in der Frühjahrssession dem eidgenössischen Parlament vorgestellt, und die Ehrendamen reisen mit nach Bern ins Bundeshaus. Da wird es Diana Steiner wohl weiter bewusstwerden, an welch grossem Anlass sie mitwirken darf.