Etwas zum Schmunzeln

Wenn ich am Morgen aufwache, gehe ich zuerst ins Bad und schaue in den Spiegel. Und jedes Mal muss ich zu mir selber sagen: «Mein Gott, siehst du heute wieder gut aus.»



Kolumne von Martin Carl Mächler (bild: zvg)
Kolumne von Martin Carl Mächler (bild: zvg)

Sobald ich aber das Licht einschalte, sehe ich mich mit der bitteren Realität konfrontiert. Der Bart spriesste über Nacht wieder mächtig. Das Doppelkinn lässt sich auch nicht mehr verleugnen und was die Haare betrifft? Na ja, dazu nur so viel: Ich brauche keinen Kamm mehr. So ist das und es lässt sich auch nicht viel ändern. Doch eigentlich bin ich mit mir ganz zufrieden. Es gäbe sicher das eine oder das andere, was man verbessern könnte. So zum Beispiel mein Gewicht. Meine Waage weigert sich in letzter Zeit, meine vorhandenen Kilos anzuzeigen. Vermutlich aus Rücksicht. Aber was soll ich dagegen tun? Mein BMI wehrt sich standhaft, sich meiner Körpergrösse anzupassen. Dabei versuche ich alles, um grösser zu werden. Laut Tabelle müsste ich eine Körpergrösse von 2,45 Metern erreichen. Ob das noch klappt? Da ich keine zwanzig mehr bin, sind die Aussichten eher gering. Und dass ich keine zwanzig mehr bin, wird mir das auch langsam aber sicher bewusst. Ich habe absolut keine Probleme damit, älter zu werden. Das werden wir ja alle.

Als ich vor einigen Wochen im Shoppyland in Bern, genauer gesagt in der Migros einkaufen war, fragte mich die Kassiererin, ob ich eine Seniorenrabattkarte besitze. Päng!!! «Aha. Ähm    nun ja. Nein, ich habe noch keine. Ab wann bekommt man die?», fragte ich. Ab 60, bekam ich zur Antwort. Gut. Das hat mich etwas beruhigt, schliesslich feiere ich dieses Jahr meinen 60. Geburtstag.

Auf dem Nachhauseweg habe ich herzhaft über diese Begebenheit gelacht. Seniorenrabattkarte. Ja natürlich, warum nicht. Ich werde mich nach meinem Geburtstag sofort darum bemühen. Dies musste ich natürlich sofort meiner 5 Jahre jüngeren Ehefrau erzählen. Und zwar, ob sie sich darüber im Klaren sei, dass ihr Ehemann demnächst mit einer Seniorenrabattkarte einkaufen darf. Auch sie hat sich über diese Tatsache köstlich amüsiert. Und ich kann es nun kaum mehr erwarten, diese Karte zu erwerben.

Als ich am folgenden Tag aufstand und im Bad in den Spiegel schaute, musste ich abermals zu mir selber sagen: «Du gehörst zwar nun sehr bald zu den Senioren, und wenn man diese Tastsache berücksichtigt, siehst du immer noch sehr gut aus. Und das beruhigt ungemein.»

Also, machen Sie es so wie ich: Schauen Sie in den Spiegel, seien Sie freundlich zu sich, lächeln Sie und freuen sich darüber wie gut Sie heute aussehen.

Ihr Martin Carl Mächler