Europameisterin Sarah Meier und Stéphane Lambiel hautnah erleben

Das ist der Hammer: Europameisterin Sarah Meier und der zweifache Eiskunstlaufweltmeister und Olympiazweite Stéphane Lambiel kommen ins Glarnerland.



Olympiazweiter.
Olympiazweiter.

Das hätte man der zierlichen Sarah Meier Anfang dieses Jahres nicht zugemutet, dass sie nach so viel Verletzungspech bei ihrer Abschiedsgala den Europameistertitel im Eiskunstlaufen erobern würde. Ein grosser Traum wurde wahr. Nach dem tollen Erfolg in Bern wird Meier nach Art on Ice im Glarner Buchholz haltmachen. Denn am 13. Februar 2011 wird sie neben Stéphane Lambiel die Hauptattraktion der diesjährigen Glarner Eisrevue sein.

Letze Eisrevue

Nach 23 Jahren im Dienste des SFG rüstet sich Eismeister Franz Cremonese für seine letzte Eisrevue. «Ich durfte in den vergangenen Jahren immer auf eine tolle Unterstützung seitens Akteure, Zuschauer und Sponsoren zählen. Im vergangenen Jahr wollte ich die Gönner etwas entlasten und weil zugleich eine Olympiade anstand, kam mir eine Verschnaufpause gerade richtig», meinte OK-Chef Cremonese. Für ihn wird es die letzte Eisrevue sein, weil er Ende Jahr altershalber von der Eisbahn Buchholz abtreten kann. Dass ihm mit dem Engagement mit Sarah Meier zum Abschluss ein Coup gelungen ist, kommt einer Sensation gleich. «Ich versuche alles daranzusetzen, dass die diesjährige Eisrevue in die Geschichte des Glarner Eislaufes eingehen wird. Mit der amtierenden Europameisterin Sarah Meier und Stéphane Lambiel, zweifacher Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner, kann ich mit den besten Schweizer Läuferinnen und Läufern aufwarten. Und wo kommen die Zuschauer näher an die Akteure heran als in Glarus!», freute sich der OK-Chef.

GEC-Eislaufclub

Eröffnet wird die Eisrevue vom Glarner Eislaufclub. Die grosse Nachwuchsbewegung des GEC hat wiederum einige schöne Nummern einstudiert. Unter ihnen der heimische Star Zora Largo aus Schwanden, welche gleich zwei Solo-Einsätze zu bestreiten hat. Das Glarner OK hat bereits vor Jahren immer auf die Nachwuchshoffnungen des Schweizer Eislaufverbandes gesetzt. Auch in dieser Revue bekommen Talente die Möglichkeit, ihr Können vor einem zahlreichen Publikum zu präsentieren. So sind die jungen Fanny Dietschi, Joulia Chtchetinina, Yasmin Yamanda, Joelle Pfister, im unterhaltsamen Nachmittagsprogramm aufgeführt. Wieder mit von der Partie ist auch der dreifache Junioren-Schweizer-Meister Moris Pfeifhofer aus Niederglatt. Pfeifhofer, der vergangene Woche in Bern an der EM neben Laurent Alvarez und Stephan Walker starten durfte, konnte unmittelbar nach Bekanntwerden der Punktzahl noch jubeln – die ersten elf überstanden die Qualifikation. Pfeifhofer zeigte in der bitterkalten PostFinance-Arena eine solide Leistung. Der offensichtlichste Fehler unterlief dem 22-jährigen Zürcher Unterländer beim zweiten Rittberger, den er nach nur einer Umdrehung abbrechen musste. Zudem waren gleich vier Sprünge, darunter zu Beginn des Programms der Dreifach-Lutz und der Dreifach-Rittberger, unterdreht. Für den künstlerischen Ausdruck erhielt er die viertbeste Punktzahl. Pfeifhofer verspürte vor der Kür grossen Druck, denn «es wäre extrem hart für mich gewesen, nach Hause zu gehen, bevor die Europameisterschaften richtig begonnen haben.»

Paarlauf

Ramona Elsener und Florian Roost präsentieren den hoffentlich vielen Zusehern ihren Europameisterschafts-Eistanz. Elsener/Roost zeigten letzte Woche eine ansprechende Leistung und beendeten den ersten Wettkampfteil auf Platz 19 unter 21 Paaren. Damit qualifizierten sie sich für die abschliessende Kür. In dieser belegten sie den 12. Schlussrang. Für das Finale der besten acht, hatte es dem noch jungen Eistanzpaar dann nicht mehr gereicht.

Für zwei zähneknirschende Auftritte sorgt das Starlight-Team aus Oerlikon. Die 12-fachen Schweizer Meisterinnen im Synchron-Eislaufen sind schweizweit immer das Mass der Dinge, wenn es um Synchronität geht. Das Reglement sieht vor, dass ein Team von 16 Läuferinnen verschiedene Schrittfolgen und Bewegungen in wechselnden Formationen vorführt. Der Synchronität und Genauigkeit der Schritte und Bewegungen, dem Element des Gleitens sowie der Einheit des Teams kommen höchste Bedeutung zu. Nadja, die jüngere Schwester von Sarah Meier, gehört seit einiger Zeit zum 16-köpfigen Starlight-Team und ist besonders stolz, am selben Event wie ihre ältere und berühmte Schwester starten zu dürfen.

Meier top

Ein Besuch an der diesjährigen Revue lohnt sich nur schon wegen Sarah Meier aus Bülach, der momentan besten Eisläuferin Europas. Meier hat mit Ruhe, Können und Eleganz das zweite Wunder von Bern geschafft. Weil schlussendlich die Finnin Kiira Korpi in der abschliessenden Kür patzte, wurde der Traum von Gold Wirklichkeit. Einen schöneren Abgang auf Ansage gibt es nicht. «Noch kann ich es kaum fassen», strahlte Sarah Meier in die unzähligen Mikrofone. Die siebenfache Schweizer Meisterin holte sich bei den Europameisterschaften zum Abschluss ihrer Karriere überzeugend die Goldmedaille.

Stéphane Lambiel

Und zu guter Letzt ist da noch der zweifache Eiskunstlaufweltmeister und Olympiazweite Stéphane Lambiel. In unzähligen Shows ist er der absolute Frauenschwarm. An der letztjährigen Olympiade war er nicht fehlerfrei, doch nichtsdestotrotz konnte Stéphane mit seinem Meisterwerk von Kurzprogramm wieder alle von den Hockern reissen. Er hatte Probleme bei der Landung des (vierfachen! Toeloops und hängte nur einen zweifachen Toeloop an. Der Doppelaxel und der dreifache Flip waren perfekt und so auch die restlichen Elemente und seine ganze Performance. Es wird also ein Feuerwerk des Wallisers garantiert.

Vorbereitungen laufen

«Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nichts darf ich dem Zufall überlassen. Ich erwarte ein Grossaufmarsch an Zuschauern», meinte ein sichtlich gestresster Franz Cremonese. Damit alles am Schnürchen gelingt, weiss er ein eingespieltes Team im Rücken: Bei René Zwahlen, Mitlödi, als Speaker sowie Willi Keller und Urs Streule aus Bauma laufen sämtliche Fäden zusammen, um eine perfekte Show auch organisatorisch über die Bühne zu bringen. Auch diesmal werden 24 Darbietungen mit gegen 100 Akteuren und eine Autoshow von Flammer Glarus das Pünktchen auf das i setzen.

Die 18. Eisrevue findet am Sonntag, 13. Februar 2011, ab 14.00 Uhr im Buchholz, Glarus, statt. Tickets sind im Vorverkauf und an der Tageskasse auf der Eisbahn Buchholz erhältlich.