Ex-Nachrichtedienstchef Peter Regli analysiert die Weltordnung messerscharf

Mit Spannung erwarteten Mitglieder der GOG und weitere Interessierte das Referat von Divisionär a. D. Peter Regli, ehemaliger Chef des Schweizer Nachrichtendienstes. Sein Thema: «Die Ukraine, Gaza, Putin und Trump: Ist unserer Freiheit in Gefahr?» Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Hotel Glarnerhof blickte der erfahrene, ehemalige Nachrichtendienstler in einer spannenden Retrospektive zurück auf die Lageentwicklung seit seinem letzten Besuch bei der Glarner Offiziers Gesellschaft. Dabei analysierte Divisionär Regli messerscharf die aktuelle Weltordnung und malte dabei ein eher düsteres Bild. Die Demokratie der Schweiz und Europas ist in Gefahr!



Spannendes Referat von Divisionär a.D. Peter Regli im Hotel Glarnerhof in Glarus (Bilder: hasp)
Spannendes Referat von Divisionär a.D. Peter Regli im Hotel Glarnerhof in Glarus (Bilder: hasp)

Der Abend des vergangenen Mittwochs dürfte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, am Referat des ehemaligen Chefs des Schweizer Nachrichtendienstes Divisionär a.D. Peter Regli im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Hotel Glarnerhof ziemlich nachdenklich gestimmt haben. Denn was sie aus dessen Munde erfahren mussten, macht Angst und gibt zu denken! Man sah es dem Daueroptimisten Peter Regli an, dass es ihm nicht leichtfiel, dem zahlreich anwesenden Publikum die pure Wahrheit über die aktuelle Weltlage aufzuzeichnen.

Die Weltordnung ist gefährdet!

Wie gewohnt unverblümt, realistisch und messerscharf analysiert, und mit den neuesten Informationen und Einschätzungen im Gepäck – Referent Regli ist nach wie vor mit den Nachrichtendiensten vieler Länder eng verbunden und vernetzt – erläuterte Divisionär Regli mit Anwendung einer Power-Point-Präsentation das aktuelle Geschehen auf den Kriegsschauplatzen in der Ukraine und im Gazastreifen. Er zeichnete die Gefahr auf, welche vom soeben frischgewählten Präsidenten der Russische Föderation Wladimir Putin ausgeht. Putin möchte nichts anderes, als das zweitwichtigste postsowjetische Land im russischen Einflussbereich halten, dessen Integration in NATO und EU verhindern und den gesellschaftlichen Wandel weg vom Putins Modell aufhalten. Hierzu ist ihm jedes Mittel recht. Um seine Ziele zu erreichen, wendet der russische Präsident verschiedene Taktiken an, unter anderem Fehlinformationen, Lügen, Lösungspläne und deren Dementi. Eines seiner Ziele war, die EU und NATO zu spalten. Genau das Gegenteil ist eingetroffen. Mit Finnland und Schweden konnte die NATO zwei starke und wehrkräftige Länder übernehmen. Und die EU hat sich in ihrem Innern gefestigt. EU wie NATO stehen geschlossen hinter der Ukraine und unterstützen das Land mit Waffen und finanziellen Mitteln tatkräftig. Russlands Armee darf niemals siegen!

Die grosse Gefahr kommt aus China

In seinen Ausführungen und Einschätzungen erwähnte der Referent, dass die grösste Gefahr von den Chinesen mit ihrem Präsident Xi Jinping ausgehe. Mit Aussagen wie: «Niemand kann das chinesische Volk und die chinesische Nation auf dem Weg nach vorne aufhalten», zeigt der chinesische Staatspräsident Jinping ganz klar seine kriegerischen Absichten, wobei die Insel Taiwan im Zielfeld seiner Absichten liegt. Xi.Jinping möchte gemäss seinen Aussagen dabei nichts anderes, als eine neue, multipolare und faire Weltordnung einführen. Am Gängelband sein bester Freund Putin bilden beide zusammen eine «Macht des Bösen». Putin, ist auf die Freundschaft und die Dienste von Freund Jinping angewiesen.

Wir müssen uns bei einer Wahl Trumps warm anziehen

Eine grosse Gefahr geht nach Aussagen von Divisionär Regli vom Möchtegern-US-Präsident Donald Trump aus. «Wenn Trump gewählt wird, was durchaus möglich sein kann, müssen wir uns hier in der Schweiz warm anziehen, ja sogar hier im Glarnerland», erklärte Regli unmissverständlich. Trumps bereits auf dem Markt erschienene Buch mit dem Titel «Project 2025» schreckt auf. Der Inhalt dieses Buches ist praktisch eine Abschrift von Adolf Hitlers «Mein Kampf», eine politisch-ideologische Programmschrift des damaligen deutschen Führers und Gründers der NSDAP. So möchte Trump unter anderem bei einer allfälligen Wahl zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten den Krieg in der Ukraine innerhalb weniger Tage stoppen und diese ab sofort mit keinem Cent mehr unterstützen. Zudem sieht er ein Ende des Verteidigungsbündnisses der NATO. Das sind äusserst gefährliche Entwicklungen, und es bleibt nur zu hoffen, dass das amerikanische Volk am 5. November 2024 dem noch amtierenden, Ukraine und Europafreundlichen John Biden als 47. Präsidenten erneut das Vertrauen ausspricht.

«Wir wollen frei sein, wie die Väter waren!

In seinem Referat kam Divisionär Regli natürlich auch auf die Schweiz und ihre Probleme zu sprechen. Auch hier sprach Peter Regli Klartext: «Die Schweiz ist ein Erfolgsmodell, wo Freiheit, Selbstverantwortung, Wohlstand und Sicherheit an erster Stelle stehen». Dieses Modell muss auch in Zukunft erhalten bleiben, ganz nach dem Text im Rütlischwur von 1291, wo es geschrieben steht: «Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod, als in der Knechtschaft leben. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten von der Macht der Menschen». Es ist leider wiederum Zeit, sich an den Rütlischwur von 1291 zu erinnern.