Exultet – jubilate! Ich sah die Engel Ballett tanzen …

Der heilige Fridolin auf dem Näfelser Hochaltar, der im Elsass ungezählte Hilariuskirchen bauen liess und selber aus dem angelsächsischen Raum gekommen war, hätte am Bettagskonzert in Näfels seine helle Freude gehabt. Denn zur Aufführung gelangten (a cappella oder begleitet) Chormusik von Charles Villiers Stanford (in Dublin geboren, in London gestorben) und Karl Jenkins (aus Wales stammend) sowie Orgelwerke von Adolphe Querm (Organist in Strassbourg) und Vincent Aloise Amann (Organist in Mulhouse).



(Bild: William Heinzmann
(Bild: William Heinzmann

Unter Leitung von Gary A. Abrahams bezauberte sein gleichnamiger Kammerchor aus Zürich die Herzen des zahlreich erschienenen Konzertpublikums. Der Näfelser Hauptorganist Niklaus Stengele griff gleich zu Beginn meisterhaft in die Tasten der Orgel mit Adolphe Querms Offertorium aus dem Elsässer Orgelbuch. Nach Stanfords Magnificat in G, und The Lord is my Sheperd verliess der Chor die Empore und sang danach auf der Chortreppe.

Dirigent Abrahams sagte das klassische Programm selber an und überraschte vor allem mit Karl Jenkins neun Motets, die einem in überirdische Sphären forttrugen. Beim «Exsultet – jubilate» sah ich die Engel Ballett tanzen und durch Himmelshallen hüpfen, die Sopran-Engelstimmen entrückten einem aus Zeit und Raum. Klar, dass das Publikum erst aufhörte zu applaudieren, als Zugaben den wunderbaren Konzertbettag abrundeten.

Apéro und feinstes Gebäck im Hilarisaal holten einem bei munteren Gesprächen und Kontakten mit den Künstlern wieder auf die Erde zurück. Der erst 1996 gegründete Kammerchor Abrahams war schon 2011 und 2013 in der Hilariuskirche aufgetreten und mit Begeisterung aufgenommen worden, höchste Zeit, den nächsten Termin ins Auge zu fassen!