Dass die Bündner Sängerin Marie Louise Werth und die noch relativ junge Formation The Mountain Swing Big Band, dirigiert vom ebenfalls aus dem Bündnerland stammenden Corsin Tuor, mehr als nur einen regionalbündnerischen Musikabend im Gemeindezentrum von Schwanden zum Besten geben werden, dürfte jedem Konzertbesucher von allem Anfang an klar gewesen sein. Was nämlich der 17-köpfige Klangkörper und die stimmgewaltige Marie Louise Werth am Samstagabend dem zahlreich erschienenen Publikum zum Abschluss der 88. Programmsaison der Gemeindestube Schwanden in musikalischer Hinsicht boten, war sicherlich einer der Glanzpunkte, der nun definitiv beendeten GS-Saison 2010/2011. Dabei wurden nicht nur Klassiker der Swing- und Big-Band-Literatur präsentiert, sondern auch Kompositionen von Marie Luise Werth stilgerecht ins gebotene Repertoire eingewoben. Dass die Sängerin dabei auch noch virtuos in die Tasten des Klaviers griff, soll hier nur am Rande erwähnt sein. Von der «Moonlight Serenade», dem Ohrwurm «Strangers in the Night», dem Dreigroschenoper-Stück «Mack the knife» bis hin zum Weihnachtslied «Everytime at christmas», welches übrigens kompositorisch aus der Feder von Marie Louise Werth stammt, hatte das abendliche Konzert alles zu bieten. Dass der Swing längst noch nicht zum alten Eisen gehört, sondern vielmehr bereits zu einer speziellen Sparte der Klassik gezählt werden darf, bewiesen in der kürzeren Vergangenheit einige singende Weltstars. So beispielsweise auch Robbie Williams, welcher im Jahr 2001 unter dem Titel «Swing When You're Winning» so etwas wie musikalisch fremdgehend eine äusserst erfolgreiche Musik-CD auf den Markt gebracht hatte. Allerdings leistete sich Williams als musikalische Unterstützung nicht nur eine Big Band, sondern gleich noch ein Symphonieorchester dazu! Es wäre nur schon darum verwegen zu sagen, dass derzeit Marie Louise Werth auf den Spuren von Robbie Williams wandelt, denn das Konzert in Schwanden war diesbezüglich etwas völlig Eigenständiges. Dennoch präsentierte sie das Carson Parks-Stück «Something stupid» mit dem Hinweis auf das seinerzeit erfolgreiche Remake von Robbie Williams (gesungen im Duett mit Nicole Kidman). Natürlich durfte zum Konzertschluss die Komposition «Viver senza Tei» nicht fehlen, handelt es sich doch bei dem Musikstück um eine Eigenkomposition von Marie Louise Werth, das allgemein zu ihrem Identifikationssong in romanischer Sprache schlechthin zählt. Stehende Ovationen waren der Sängerin, der Big Band und dem Dirigenten sicher, was wiederum dem begeisterten Publikum mit musikalischen Zugaben verdankt wurde.
