Die Ferien unbeschwert geniessen, weil man weiss, dass die attraktiven Urlaubslandschaften geschont werden und auch die Gastgeber auf ihre Rechnung kommen: Dies entspricht dem Wunsch vieler Konsumentinnen und Konsumenten, wie die «fair-unterwegs»-Kampagne des in Basel domizilierten Arbeitskreises Tourismus und Entwicklung zeigt. Wie bei Kaffee, Bananen und Fussbällen eröffnet der faire Handel auch im Tourismus den Weg für eine zukunftsweisende, umwelt- und sozialgerechte Entwicklung.
Während sich der faire Handel allgemein auf Erfolgskurs befindet, steckt er im Tourismus aber noch in den Kinderschuhen, obwohl die Mehrheit der Reisenden längst ihre Bereitschaft bekundet hat, umwelt- und sozialverträglicher reisen zu wollen. Derartige Angebote stehen in vielen Ländern zur Auswahl; im Reisebüro hingegen bekommt man kaum Angaben dazu. «Engagierte Reisende müssen sich bei ihrer Vorbereitung durch einen Dschungel von Kennzeichen und Labels schlagen und die relevanten Informationen mühselig aus verschiedensten Quellen zusammentragen», sagte Christine Plüss.
Infos per Mausklick
Nun ist diese gezielte Vorbereitung aber einfacher geworden: Der Arbeitskreis hat soeben das neue Reiseportal www.fairunterwegs.org aufgeschaltet. Hier findet man Fakten und Hintergrundinformationen aus entwicklungspolitischer Sicht über das Zielland und die Lebensumstände der Einheimischen. So können Ferienreisende selber fair handeln und als kritische Konsumenten die Weichen für einen zukunftsfähigen Tourismus stellen. Das neue Reiseportal ist unabhängig, nicht kommerziell ausgerichtet, verzichtet auf Reisewerbung und direkte Buchungsmöglichkeiten, bietet dafür umso mehr Einsicht und Handlungsansätze, die weit über die herkömmliche Reiseinformation hinausgehen. «Wir wollen den Forderungen aus den Reiseländern nach einer sozial gerechten, nachhaltigen Tourismusentwicklung Rechnung tragen, ihre Initiativen unterstützen, gleichzeitig die Nachfrage nach fairen Ferien stärken und damit die Einführung des fairen Handels im Tourismus vorantreiben», so die Geschäftsführerin.
Sie appellierte in Näfels an die Anwesenden, aktive und kritische Konsumentinnen und Konsumenten zu sein und die Reiseveranstalter aufzufordern zu einer fairen Produktegestaltung sowie zu einer transparenten Deklaration der Angebote: «Fragen Sie, haken Sie nach, es führt kein Weg am Marktdruck vorbei, um den fairen Handel auch im Tourismus aufzubauen.» Der ökumenische Impulsabend diente der Einführung in die Aktion 2007 von Brot für alle und Fastenopfer, die unter dem Titel «Wir glauben. Arbeit muss menschenwürdig sein» steht. Geleitet wurde er von Pfarrerin Claire Meier aus Ennenda, Präsidentin der Kommission für Oekumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit der reformierten Glarner Landeskirche, sowie von Beat Züger aus Pfäffikon SZ, als regionaler Mitarbeiter der katholischen Missionskonferenz zuständig für Ausserschwyz und Glarus.
