Fair-Lunch mit regionalen Produkten und Streitgespräch

Mehr Qualität und Vielfalt auf dem Teller und im Feld, das verspricht u.a. die Fair-Food-Initiative. Um dies zu testen, fand am vergangenen Samstag ein Fair-Lunch des Glarner Ja-Komitees im Volksgarten Glarus statt. Die Gäste konnten regionale Produkte von 13 Glarner Direktvermarktern geniessen und gleichzeitig einem Podiumsgespräch zu Vor- und Nachteilen der Initiative folgen.



Fair Food Podium im Volksgarten, Glarus mit Grünem Nationalrat Michael Töngi (Pro-Lager; links), Moderatorin Irena Zweifel und Andreas Züllig, Präsident Gastro Suisse (Contra-Lager, rechts).
Fair Food Podium im Volksgarten, Glarus mit Grünem Nationalrat Michael Töngi (Pro-Lager; links), Moderatorin Irena Zweifel und Andreas Züllig, Präsident Gastro Suisse (Contra-Lager, rechts).

Das Glarner Ja-Komitee für die Fair-Food-Initiative bereitete am Samstag im Volksgarten eine grosse Tafel vor. Aufgetischt wurden regionale und saisonale Speisen. Sie wurden hergestellt von 13 Glarner Direktvermarktern und präsentiert von Biobäuerinnen der Glarner Schlemmertruggä. Vertreter/-innen der 10 Organisationen, die das Glarner Ja-Komitee bilden, haben eingeladen. Neugierige Passant/-innen konnten sich spontan am langen Tisch (oder am Tisch im Schatten) dazusetzen.

Um 13.00 Uhr moderierte Irene Zweifel das Streitgespräch zwischen dem Grünen Nationalrat Michael Töngi aus Luzern, der die Pro-Seite vertrat, und Andreas Züllig, Hotelier aus der Lenzerheide und Präsident von Gastro Suisse. Er engagiert sich für das gegnerische Lager. Dabei wurden mögliche Folgen der Initiative für die Landwirtschaft, die Konsumenten, den Klimaschutz und das Tierwohl diskutiert sowie Fragen aus dem Publikum beantwortet. Andreas Züllig musste zugestehen, dass die Ziele der Initiative grundsätzlich zu begrüssen seien, lehnte jedoch die vorgeschlagenen Massnahmen ab. Er vertraut auf den freien Markt und ist überzeugt, dass sich die Schweiz bereits auf gutem Wege befinde. Michael Töngi hingegen sieht dringenden Handlungsbedarf im Umgang mit importierten Lebensmitteln und der Lebensmittelverschwendung. Er ist überzeugt, dass es die durch die Initiative geschaffenen Massnahmen zur Förderung von nachhaltigen Lebensmitteln braucht. Es erhöht die Produktevielfalt und nützt den Glarner Bauern mehr als schrankenloser Freihandel. Konsumentinnen wollen vermehrt Produkte aus naturnaher, umwelt- und tierfreundlicher Landwirtschaft und weniger Transport.

Rund 40 Minuten dauerte die Podiumsdiskussion, danach wurde fleissig am Tisch bei frisch gepresstem Glarner Most weiter diskutiert. Die Abstimmung zur Vorlage findet am 23. September 2018 statt.