Familienzulage – Schweiz 68.0 Ja – Kanton Glarus nur 50.3 % Ja

Die Annahme dieses neuen Familienzulagegesetzes war weniger umstritten und es wurde allgemein erwartet, dass die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbüger dieser Vorlage zustimmen würden. Sehr umstritten war dann aber diese Vorlage im Kanton Glarus doch, denn lediglich 50.3 Prozent stimmten den neuen Familienzulagen zu.



Im Glarnerland nur knapp angenommen: Das neue Familienzulagegesetz (Bildmontage: jhuber)
Im Glarnerland nur knapp angenommen: Das neue Familienzulagegesetz (Bildmontage: jhuber)

In Zukunft betragen die Kinderzulagen in der Schweiz generell mindestens 200 Franken pro Kind und mindestens 250 Franken für Jugendliche in Ausbildung. Die Zulagen schwanken heute zwischen 160 und 440 Franken im Monat. Nach dem neuen Gesetz werden nun 17 Kantone die Kinderzulagen und insgesamt 24 Kantone die Ausbildungszulagen erhöhen müssen. Rund eine Million Kinder erhalten in Zukunft eine verbesserte Zulage.

Knappe Annahme im Kanton Glarus

Das Gesetz wurde mit rund 1.461.100 – entspricht 60.0 Prozent – gegen rund 688.900 – entspricht 32.0 Prozent – deutlich angenommen. Es bringt zukünftig Ordnung in die grossen Unterschiede der Zulagen. Nach diesem Gesetz sind neu auch Nichterwerbstätige zukünftig anspruchsberechtigt. Teilzeitbeschäftigte erhalten in Zukunft überall die volle Zulage, die Kriterien und Verfahren werden einheitlich geregelt. Im Kanton Glarus und auch in Nidwalden wurde diese Vorlage nur äusserst knapp mit 50.3 Prozent angenommen. Einzig im Kanton Appenzell Innerrhoden wurde das neue Gesetz abgelehnt, das Ständemehr wäre somit kein Problem geworden. Gesamtschweizerisch betrugt die Stimmbeteiligung knapp 45 Prozent.

Stimmen zur Abstimmung

Ständerat This Jenny:

„Dieses Ergebnis war zu erwarten. Bezahlen müssen diese Mehrkosten in erster Linie die Unternehmer und schlussendlich dann auch wieder der Steuerzahler. Das angestrebte Modell im Kanton Glarus, die Kinderzulage mit der Kaufkrafterhaltung zu koppeln wäre sicher eine bessere Lösung. Die knappe Annahme von wenig über 50% im Kanton zeigt, dass nur knapp die Hälfte der Stimmenden dem gesamtschweizerischen Modell zustimmen.“

Nationalrat Werner Marti:

„Ich bin natürlich gesamtschweizerisch glücklich über den positiven Ausgang der Abstimmung. Etwas enttäuscht bin ich über das Resultat im Kanton Glarus. Unser Kanton, welcher sich stark um Familienfreundlichkeit bemüht, hätte in dieser Hinsicht doch positivere Zeichen setzen müssen. Der Ausgang hier war äusserst knapp und es hätte mich tief betroffen, wenn wir einer der beiden Kantone gewesen wären, welche die einheitliche Familienzulage abgelehnt hätten.“