Faszination Bergsteigen

Mit eindrücklichen Bildern illustriert erzählte der Bergsteiger Ueli Steck von seinen Erlebnissen und Erfahrungen an der Eigernordwand aber auch dem Annapurna in Nepal. Eine sehr gut gefüllte Aula der Kantonsschule Glarus lauschte seinen Ausführungen.



Steil bergauf: Ueli Steck bei sinem Speed-Rekord an der Eigernordwand. (Bild: Röbi Bösch)
Steil bergauf: Ueli Steck bei sinem Speed-Rekord an der Eigernordwand. (Bild: Röbi Bösch)

Die Glarner haben eine Affinität zu den Bergen; wohl vor allem auch weil einige der schönsten Exemplare vor der eigenen Haustüre stehen. Die wenigsten jedoch haben wohl einen der Berge erklettert und wohl kaum so wie Ueli Steck. Der 33-Jährige gehört sicher zu den besten Bergsteigern der Welt. Was er unter anderem mit seinen Geschwindigkeitsrekorden an der Eigernordwand und dem Matterhorn demonstrierte. Er ist der erste Mensch der weniger als drei Stunden benötigte, die Eigernordwand zu bezwingen. Auf dem Gipfel des Matterhorns vor er sogar unter zwei Stunden. Bei seinem Vortrag am vorletzten Dienstag konnten sich die zahlreichen Besucher anhand von Bilder von Röbi Bösch und Filmaufnahmen ein eindrückliches Bild machen. So flink, schnell und doch sicher bewegt sich Steck in steilstem Gelände und grossen Höhen, dass der eine oder andere Gast allein beim Zusehen und Vorstellen schon Höhenangst bekam.

Dass Bergsteigen immer auch eine Grenzerfahrung ist, zeigten die Erlebnisse Stecks’ am Annapurna. An diesem Achttausender in Nepal wollte der Berner eine spezielle Route erstbesteigen. Nach über zwei Jahren Vorbereitung und monatelangem Aufenthalt im Basiscamp war die eigentliche Kletterpartie schon nach wenigen Stunden auf ca. 6000 Meter Höhe zu Ende. Ein Stein traff punktgenau Steck’s Helm, spaltete diesen in zwei Stücke und riss den Bergsteiger rund dreissig Meter in die Tiefe. Glücklicherweise kam Steck mit einigen blauen Flecken und vor allem den Schrecken davon.

Bergsteigen ist eine Erfahrung am Limit; am Limit der eigenen Möglichkeiten, zwischen Erfolg und Aufgabe, aber auch zwischen Leben und Tod. Dies zeigte sich deutlich als Steck den Annapurna mit einem Kollegen ein neues Mal bezwingen wollte. Dabei mussten sie zwei anderen Bergsteigern zu Hilfe eilen, konnten jedoch nur einen retten. Der andere starb auf dem Berg.

Der Vortrag von Steck führte die Glarner mit starken Bildern und Worten in eine ganz eigenwillige Welt der Berge, welche für uns täglich sichtbar ist, doch weit von uns entfernt hoch über uns schwebt.