FDP-Delegiertenversammlung in Glarus. 1. Teil.

Die FDP Schweiz hat am Freitag an ihrer Delegiertenversammlung in Glarus mit 145 zu 0 Stimmen die Ja-Parole zur neuen Bildungsverfassung gefasst. Es sei eine Lösung zum modernen Föderalismus, hiess es.



FDP-Delegiertenversammlung in Glarus. 1. Teil.

Die einstimmige Ja-Parole der Delegierten war keine Überraschung- der Bildungsrahmenartikel war bereits im National- und Ständerat unumstritten. Auch die FDP Frauen Schweiz hatten an ihrer Generalversammlung von Anfang März den Artikel einstimmig unterstützt. Mit dem Artikel soll das Bildungswesen in den Kantonen koordiniert werden. Vorgesehen ist die Harmonisierung von Schuleintritt, Dauer und Zielen von verschiedenen Bildungsstufen sowie die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen. Wenn sich die Kantone nicht einigen können, kann künftig der Bund eingreifen. Das Stimmvolk befindet am 21. Mai über die eidgenössische Vorlage. Kostengünstig und effizient Für die Berner FDP-Nationalrätin Christa Markwalder ist die neue Bildungsverfassung eine massgeschneiderte Lösung, angepasst an moderne und mobile Menschen. Sie verhindere kostspielige Doppelspurigkeiten, werde aber auch dem Föderalismus gerecht, sagte Markwalder am Freitag. Auch für Hans Ulrich Stöckling, St. Galler Regierungsrat und Präsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), ist der Artikel ein Beitrag zum modernen Föderalismus. Mit der neuen Bildungsverfassung würden die Kompetenzen zwischen Bund und Kantonen nicht komplett gekehrt - sie müssten aber besser als vorher miteinander zusammenarbeiten, sagte Stöckling. Erneuerung des Bildungssystems Auch Bundesrat Pascal Couchepin begrüsst die neue Bildungsverfassung, unter anderem wegen der subsidiären Kompetenzen des Bundes und der gemeinsamen Verwaltung der Fachhochschulen, Universitäten und Eidgenössischen Technische Hochschulen. Couchepin will aber noch weiter gehen und unter anderem Kinder aus Migrantenfamilien integrieren, die Berufsbildung bewahren und stärken und zusätzliche Mittel für die Forschung bereitstellen. Damit die Schweiz auch in Zukunft erfolgreich ist, braucht es laut Couchepin in erster Linie ein leistungsfähiges Bildungssystem. "Nur eine offene Gesellschaft kann den Wohlstand sichern", sagte der Innenminister. Das Bildungssystem müsse allen gestatten, in einer offenen, konkurrenzfähigen, prosperierenden Schweiz ihren Platz zu finden. Jede und jeder solle die Chance haben, das Beste zu geben. Lernfreudige Politik Es brauche zudem eine "lernende Gesellschaft" und lernfreudige Politik. Gewisse Parteien hätten damit Probleme. Einige würden von einer souveränen, völlig unabhängigen Schweiz träumen. Andere würden einem Gleichheitsdenken nachhängen. Couchepin setzte sich in Glarus für eine Öffnung der Schweiz ein, denn: Der Weg des protektionistischen Nationalismus führe in den Abgrund. Auch am Samstag, dem zweiten Tag der FDP-Delegiertenversammlung steht die Bildung auf dem Programm. Die Delegierten werden über ein Reformpapier für die Grundschule und über das Projekt "Stiftung Forschung Schweiz" debattieren. Mehrwert bei glarus24.ch Bilder von der Delegiertenversammlung der FDP Schweiz in Glarus finden Sie in unserer Fotogalerie.