FDP-Delegiertenversammlung in Glarus

Glarus (sda) Die FDP Schweiz hat an der Delegiertenversammlung am Samstag in Glarus einstimmig ein Reformpapier zur Schule verabschiedet. Zudem soll eine Stiftung den Forschungsstandort Schweiz stärken.



FDP-Delegiertenversammlung in Glarus

Die Delegiertenversammlung der FDP Schweiz mit dem Titel "Intelligente Schweiz" stand ganz im Zeichen der Bildung. Bereits
am ersten Tag am freitag sprachen sich die Delegierten einstimmig für die Unterstützung der neuen Bildungsverfassung aus, die am 21. Mai vors Volk kommt.

Die Vorgaben der neuen Bildungsverfassung würden aber nicht reichen, um die Qualität der Schweizer Schulbildung zu verbessern, sagte die Berner Regierungsrätin Dora Andres am Samstag vor den 196 anwesenden Delegierten.

Die FDP Schweiz debattierte deshalb am Samstag über ein Reformpapier zur Bildung. Einig waren sich die Delegierten, dass die Startbedingungen für alle Kinder gleich sein müssen. Auch die Einschulung bereits ab dem vollendeten vierten Altersjahr passierte ohne Diskussion.

Diskussion über Fremdsprachen

Weiter wurde gefordert, wieder auf allen Stufen Noten
einzuführen und das Notensystem schweizweit zu vereinheitlichen. Auch soll vermehrt in die Weiterbildung der Lehrkräfte investiert
werden.

Diskussionen gab es zum Fremdsprachenunterricht. Die Partei einigte sich dann aber auf die Dreisprachigkeit - zwei Landessprachen und eine Fremdsprache - am Ende der obligatorischen Schulzeit. Mit der ersten Fremdsprache soll zudem so früh wie möglich begonnen werden.

Auch der Vorschlag einer freien Schulwahl - vorerst als
Pilotprojekt für das Gymnasium - führte zu Diskussionen. Die Gegner befürchteten das Risiko einer schlechteren sozialen Durchmischung. Die Befürworter konnten sich aber schliesslich durchsetzen.

Frei werdende Standorte für Forschung

Zudem will die FDP mit grosser Mehrheit das Projekt einer
Stiftung "Forschung Schweiz" weiterverfolgen. Eine solche Stiftung soll Land und Infrastruktur für Bildungs- und Forschungszwecke zur Verfügung stellen.

Der Bund soll dabei seinen Beitrag leisten, indem er frei werdende Standorte zur Verfügung stellt. Als Beispiel nannte der
Zürcher FDP-Nationalrat Ruedi Noser den ehemaligen Militärflughafen Dübendorf.

Ein FDP-Vorstoss im eidgenössichen Parlament verlangt eine
Machbarkeitsstudie zu einer solchen Stiftung. Bundesrat Pascal
Couchepin bezeichnete die Idee als sehr gut. Werte sollten nur
verkauft werden, um etwas Gutes damit zu machen, sagte er.

Ein Jahr als FDP-Präsident

Nach einem Jahr als FDP-Präsident zeigte sich Fulvio Pelli in
seiner Rede zufrieden mit der geleisteten Arbeit. Er habe in der
Partei ein neues Selbstbewusstsein festgestellt, sagte Pelli am
Samstag.

Es sei organisatorisch gearbeitet worden; Inhalte seien angepackt worden. Pelli bezeichnete - mit Blick auf die SVP und die erfolgreichen Grünen - das Umfeld als "nicht ganz einfach".

Die FDP Schweiz hatte im vergangenen Oktober ein Strategiepapier für die künftige Richtung der Partei mit vier Schwerpunkten, darunter die Bildung, verabschiedet. Projekte zu
Wirtschaftswachstum, sozialer Gerechtigkeit und der Öffnung der Schweiz werden an den nächsten Delegiertenversammlungen
diskutiert.

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