Bei einer erfreulich hohen Wahlbeteiligung von 43,6 Prozent – rund sieben Prozent mehr als im ersten Wahlgang – erzielte Andrea Bettiga 5.728 Stimmen. Werner Hösli erreichte 5.366 Stimmen und lag damit um 362 Stimmen hinter dem neuen Regierungsrat. Den ersten Wahlgang konnte Hösli vor zwei Wochen noch mit einem Vorsprung von 170 Stimmen für sich entscheiden, ohne dabei aber das absolute Mehr zu realisieren.
Sehr hohe Stimmbeteiligung
Der entscheidende zweite Wahlgang verlief, bis auf einige „bissige“ Leserbriefe, ruhig und äusserst fair. Die beiden Kandidaten Bettiga und Hösli begegneten sich stets mit dem gebührenden Respekt. Aus diesem Grund erstaunt sicher auch die überraschend hohe Wahlbeteiligung, die mit 43.6 Prozent doch um sieben Prozent über dem ersten Wahlgang liegt. Dabei ist die Gemeinde Haslen – der Hochburg von Hösli – herauszuheben, die mit einer Stimmbeteiligung von 74.7 Prozent weit oben ausschwang. Aber auch Betschwanden mit 63.3 oder Sool mit 60.8 Prozent trugen zu dieser hohen Wahlbeteiligung zu.
Fairer Verlierer
Der Kandidat der SVP nahm die Niederlage mit Fassung und zeigte sich begreiflicherweise leicht enttäuscht. Die Wähler haben entschieden, und diesen Entscheid gilt es zu respektieren. Die Niederlage auf die Diskussionen rund um die SVP Schweiz zu schieben halte er nicht unbedingt für berechtigt. Das Fazit von Hösli: „Nachdem mein Vorsprung im ersten Wahlgang gegenüber Bettiga nur 170 Stimmen betrug, war mir bewusst, dass es für mich sehr eng wird. Bei einem Vorsprung von gegen 500 Stimmen hätte ich eine berechtigte Chance für mich gesehen.“
Glücklicher Sieger
Der Wahlsieger und neue Regierungsrat Andrea Bettiga zeigte sich verständlicherweise sehr erfreut über diesen doch recht knappen Sieg. Zu seiner momentanen Gemütsverfassung befragt sagte er: „Ich fühle mich zurzeit etwas „mulmig“ und kann den Erfolg noch gar nicht richtig realisieren. Der Druck und die Spannung der vergangenen Wochen ist nun weg und es wird sicher für eine kurze Zeit eine gewisse Leere kommen.“ Da er im ersten Wahlgang mit knappem Rückstand auf dem zweiten Platz rangierte, war ihm klar, dass er mit einer möglichen Niederlage rechnen musste. Um so grösser ist nun die Freude.
Mit der Wahl Bettigas setzt sich die Regierung des Kantons Glarus wie bisher aus zwei Vertretern der FDP und je einem Mitglied der CVP, der SP und der SVP zusammen.