Feierlich ins neue Amt eingesetzt

Mit einem feierlichen Gottesdienst, musikalische umrahmt von Roland Schiltknecht (Hackbrett) und Jakob Strebi (Orgel) wurde die im Juli durch den evangelischen Kirchenrat Schwanden gewählte Carolin Weimer als neue Pfarrerin der evangelischen Kirchgemeinde Schwanden offiziell in ihr Amt eingesetzt. Sie schliesst damit die Lücke, welche durch den Wegzug von Dietlind Mus entstanden ist.



Strahlen um die Wette: Pfarrerin Carolin Weimer mit dem evang. Kirchenrat
Strahlen um die Wette: Pfarrerin Carolin Weimer mit dem evang. Kirchenrat

Ein wunderbarer Herbsttag bildete den Rahmen der feierlichen Einsetzung (Pfarrinstallation) für Carolin Weimer und den anschliessenden Apero vor der Kirche in Schwanden.

Auch wenn er das Wort „Installation“ als ein sehr schreckliches findet begrüsste Pfarrer Hans Walter Hoppensack die zahlreichen Kirchgänger. Aber Installation bedeutet halt auch eine Einfügung ins System, nämlich in dasjenige einer Gemeinde, und im Fall von Carolin Weimer zu ihrer ersten Stelle als Pfarrerin.

Almut Neumann, Dekanin der evangelischen Landeskirche des Kantons Glarus, nahm den Missions- und Taufbefehl, also den Auftrag, den Jesus seinen Jüngern nach der Auferstehung mitgegeben hat (Matthäus, 28. Kap., Vers 16 bis 20) zum Anlass ihrer Einsetzungspredigt.

„Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

Auf diesen Beistand soll die neue Pfarrerin von Schwanden in ihrem Amt jederzeit zählen können, Kraft und Mut tanken. Das passende Geschenk dazu überreichte die Dekanin in Form einer Tasse und eines Löffels, um Gesetztes durch umrühren wieder an die Oberfläche zu bringen.

Ich will, mit Gottes Hilfe

„Dein Wort ist meines Fusses Leuchte. Und ein Licht auf meinem Wege“ (Psalm 119). Die neue Pfarrerin der grossen Kirchgemeinde nahm den Faden um die guten Worte in ihrer Botschaft ebenfalls auf. Bestimmt, aber doch sichtlich erfreut über diesen Tag gab sie der Freude Ausdruck und bekräftigte die Hoffnung auf entsprechende Unterstützung in guten wie in schlechten Zeiten. Mit Gottes Hilfe.

Die Grüsse des Kantonalen Kirchenrates überbrachte Ruth Schärer, Linthal nicht nur mit Worten, sondern auch in Form eines Mundart-Gedichtsbuches, welches zwar für eine Zugezogene noch viele nicht verständliche Wörter beinhalte, von denen sie aber in naher Zukunft sicherlich noch das eine oder andere lernen wird.

Jakob Kubli als Präsident der evangelischen Kirchgemeinde leitete als Tafelmajor nicht nur äusserst humorvoll durch den gemütlichen Teil, sondern überbrachte mit launigen Worten und einem grossen Blumenstrauss auch die Gratulationen des Kirchenrates.

Grosser Gratulationsreigen


Kaum hatte Kubli die Gästeschar im Hotel Adler bei gediegener Tafelmusik begrüsst und in seinen Worten einen Vergleich mit dem Reformator Zwingli vor 350 Jahren und der heutigen Zeit in Bezug auf Tischdekoration und Essen gewagt, ergriff Barbara Schindler, in einer dreifach Kombination als Gemeindepräsidentin von Schwändi, Katechetin und Pfarrwahl-Kommissions-Mitglied das Wort.

Die offenen Fragen, Erwartungen nach dem Wegzug von Dietlind Mus waren völlig unbegründet, denn nach elf Wochen intensiver Zusammenarbeit ist kein Riss festzustellen, sondern eine angenehme Weiterarbeit und viele neue Ideen. Dr. Thomas Hefti, Gemeindepräsident Schwanden überbrachte die Grüsse der Gemeinde. Dabei schnitt er die wichtige, aber nicht leichte Aufgabe der Seelsorgerin an, welche an ihrer ersten Stelle, in einem eher engen Bergtal und den entsprechenden Charakteren der Bewohner, nicht nur gegen ständig abnehmende Kirchgänger, sondern auch gegen die ständig wachsenden Probleme der Kirche zu kämpfen hat. Aber das Christentum ist nicht mehr wegzudenken. Wer die Wurzeln nicht begiesst, wird keine Blumen mehr haben.

Pfarrer Mathis als Vertreter des katholischen Seelsorgraumes Glarner Hinterland/Sernftal erinnerte sich in seinen Worten an die eigene Pfarrinstallation. Das Buch „Eucharistie und Abendmahl – ökumenische Perspektiven“ soll die seit langem angenehme Zusammenarbeit der beiden Kirchen weiterhin fördern. Gleichzeitig wünschte er der neuen Pfarrerin für die Zukunft viel Freude und Kraft.

Nach seiner humorvoll vorgetragenen Geschichte, welche zum schmunzeln anregte, überreichte Kubli die Grüsse des evangelischen Kirchenrates und drei Geschenke: Das Buch „Kleine Sommergeschichte- Schloss Gripsholm“ von Kurt Tucholsky, einen Gutschein sowie einen Kompass, Modell Schweizer Armee, Ord. 44. Dieser zeigt immer nach Norden, also dem Herkunftsland der Familie der neuen Pfarrerin. Aber gleichzeitig sind auf der Rückseite auch die Koordinaten der reformierten Kirche Schwanden eingraviert Willi Baumgartner


Pfarrerin Carolin Weimer


Carolin Weimer wurde 1977 in Freudenberg (Deutschland) geboren. Ihre Studiengänge hat sie an den Universitäten in Marburg, Leipzig, Münster und zuletzt in Zürich absolviert. Im November 2007 folgte die Ordination in der Evang.-Reform. Kirche des Kantons Schaffhausen. Nachdem sie die geforderte theologische und kirchliche Ausbildung durchlaufen und die praktische Prüfung mit Erfolg bestanden hatte, wurde ihr durch die Konkordatskirchen, zu welchen auch der Kanton Glarus gehört, die Wahlfähigkeit für das Pfarramt erteilt.

Wie bereits vor ihr Hans Walter Hoppensack und Dietlind Mus beginnt also auch Carolin Weimer ihre berufliche Laufbahn in Schwanden.