Fest des Schweizer Brauchtums in Glarus

An diesem Wochenende hat der Nordostschweizer Jodlerverband sein 75jähriges Bestehen in Glarus gefeiert. Die Jodler, Sänger, Alphornbläser und Fahnenschwinger lockten zahlreiche Gäste in die Turnhalle ins Buchholz.



Jubiläumsfeier des Nordostschweizerischen Jodenverbandes in Glarus: Darbietung des Alphorntrio Egnach (Bild: ehuber)
Jubiläumsfeier des Nordostschweizerischen Jodenverbandes in Glarus: Darbietung des Alphorntrio Egnach (Bild: ehuber)

An diesem Wochenende konnte man in Glarus glauben, eine Zeitreise hinter sich zu haben. Zahlreiche Trachten, Jodelgruppen, Fahnenschwinger und Alphornbläser zierten das Bild rund um die Turnhalle im Buchholz. Grund dafür war die Feier zum 75jährigen Jubiläum des Nordostschweizer Jodlerverbands. Glarus konnte sich dabei gegen andere Mitbewerber schlussendlich durchsetzten und das Organisationskomitee rund um OK-Präsident Mathias Jenny zauberte einen erfolgreichen Anlass auf die Beine.

Erhaltung des Brauchtums

Am 26. Juni 1932 wurde der Nordostschweizer Jodelverband auf Betreiben des schweizerischen Jodelverbandes gegründet. Er umfasst seitdem die Kantone Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, St.Gallen, Schaffhausen, Thurgau, Zürich und das Fürstentum Lichtenstein. Das Jodeln selbst konnte da schon auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 19. Jahrhundert war des Jodeln und Jodellieder bekannt. Vor allem Sennen und Hirten aber auch Turner pflegten diese Musikart. Aus den Turnvereinen bildeten sich auch ab dem Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Gesangsgruppen aus, die das Jodellied pflegen.

Neben dem Jodeln bestrebt der Nordostschweizer Jodelverband auch die Wahrung und Pflege des Alphornblasen und Fahnenschwingen und legt deshalb sein Hauptaugenmerk auf die Ausbildung der verschiedenen knapp 4600 Mitglieder. Ihr Können stellen die Mitglieder an den eigenen aber auch den eidgenössischen Jodelfesten unter Beweis. Nach der Jubiläumsfeier steht im nächsten Jahr das eidgenössische Jodelfest in Luzern und 2010 das Jodelfest in Schaffhausen auf dem Programm.

Feierlicher Jubiläumsakt

Das 75jährige Jubiläum startete am Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtkirche Glarus, die bis zum letzten Platz besetzt war. Feierlich die ökomenische Jodlermesse „erhalt üs Gott“ von Dölf Mettler wunderbar vorgetragen vom Jodlerklub Alperösli Bad Ragaz und Jodlerklub Pizol Vilters unter der Leitung von Walter Holderegger. Eindrücklich auch der eigentliche Jubiläumsakt, eröffnet mit dem Gesamtchorlied „Am Jodlertisch“ und einer kurzen Grussbotschaft des Glarner Landammann Röbi Marti. Die Jubiläumsansprache wurde vom Verbandspräsidenten Ueli Walther, umrahmt von verschiedenen musikalischen Darbietungen, gehalten. Nach den Grussworten von Matthias Wüthrich, Zentralpräsident EJV, und weiteren Darbietungen bewegte sich der Festumzug in Richtung Buchholz.

Abwechslungsreiches Jubiläumsprogramm

Zum Mittagessen trafen sich die gegen 750 TeilnehmerInnen und Gäste in der festlich gedeckten Turnhalle vom Schulhaus Buchholz. Durch das Nachmittagsprogramm führte die Sekretärin des NOSJV, Doris Fäh Looser und eröffnet wurde der Anlass mit einem Vortrag des Kinderjodelchörli Glarnerland. Anschliessend präsentierte Hermann Noser, Präsident der Buchkommission, die Jubiläumsschrift zum 75jährigen Jubiläum. Immer wieder zwischen musikalischen Darbietungen von verschiedenen Jodelchören oder Alphorngruppen richteten Vertreter verschiedener Verbände Grussworte an den „Jubilar“. Eindrücklich die Worte vom Zürcher Regierungsrat Markus Notter als Vertreter der Kantone. Seines Zeichens OK-Präsident des Nordostschweizerischen Jodlerfestes von 1995 in Dietikon. Mit grossem Interesse wurde die Bekanntgabe der Kompositionswettbewerbe und die Vorstellung der Siegermelodien Alphorn und Jodelgesang verfolgt. Der zweite Auftritt des Kinderjodelchörli Glarnerland wurde zu einem riesigen Erfolg und der Vortrag „Geissepeter“ wurde frenetisch applaudiert.

Die Teilnehmer an diesem Anlass waren rundum zufrieden und voll des Lobes über die Gastfreundschaft, die hervorragende Küche und der sehr guten Organisation. Eine gute und nachhaltige Werbung für Glarus und für den Kanton.

PS: Bilder von diesem Anlass finden sie in unserer separaten Fotogalerie