Feuer vereitelt besseres Schadensjahr

Grundsätzlich blickt die glarnerSach auf ein normales Geschäfts- und Schadensjahr 2014 zurück. Mehrere grosse Brandfälle im Kanton haben aber deutlichen Einfluss gehabt. Die Versicherungsrechnungen haben von guten Finanzerträgen profitiert. Alle Rechnungen schliessen das Geschäftsjahr 2014 mit Gewinnen ab.



Vorsitzender der Geschäftsleitung; Tony Bürge
Vorsitzender der Geschäftsleitung; Tony Bürge

Grundsätzlich könne man von einem normalen Geschäfts- und Schadensjahr sprechen, meinte Hansueli Leisinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der glarnerSach, an der heutigen Bilanzpressekonferenz. Dem pflichtete auch Hansjürg Hefti, Leiter Dienste, bei. «Vor allem wurden wir von grossen Elementarschadensereignissen verschont.» Dass die Gesamtsschadensbilanz mit fünf Millionen trotzdem um eine Million höher liegt, hat vor allem mit den grossen Feuerschäden zu tun. «Bei 95 gemeldeten Fällen beläuft sich dieser Anteil auf hohe 3,5 Millionen Franken. Was zweieinhalb Mal mehr ist als im Vorjahr.» Diese Fälle seien zwar im Allgemeinen auf das ganze Jahr gleichmässig verteilt. Anfang März habe sich aber zeitgleich ein Grossbrand in Linthal und in Mollis ereignet. In einem kleinen Kanton hätten solche erheblichen Einzelfälle natürlich gleich grosse Auswirkungen auf das Schadensjahr, erläutere Leisinger dazu weiter.

Unwetter blieben aus; Einbrüche dagegen nicht


Auf der anderen Seite haben kleine Wetterkapriolen zu lediglich knapp 130 Elementarschadensfällen geführt. In diesem Bereich liege man somit deutlich unter dem langjährigen Mittel. Aus den selben Gründen schneidet auch der Kulturschadenfonds, welcher für Schäden im Kulturland zuständig ist, gut ab. Ebenfalls positiv verlief das Jahr 2014 bei den Versicherungen im Wettbewerb. Der Jahresschaden liegt markant unter dem Vorjahr und das Jahresergebnis dementsprechend deutlich über dem Jahr 2013. Für die Geschäftsleitung der glarnerSach weiter erwähnenswert ist der stetige Anstieg der Einbruchdiebstähle und den daraus resultierenden Folgen. «Dabei sind nicht nur die finanziellen Folgen zu betrachten, sondern auch die seelischen für die Betroffenen», betonte dazu Leisinger. Hier biete die glarnerSach zusammen mit der Kantonspolizei Beratung für die Prävention an. In der langfristigen Strategieplanung werde diese Problematik sicher gebührend berücksichtigt.

glarnerSach spürt Bautätigkeit


Die glarnerSach hat ihr Betätigungsfeld nicht nur dann, wenn ein Schaden eintritt, sondern setzt, laut Leisinger, bereits weit früher ein. Dies zum Beispiel in der Prävention und ganz im Speziellen im Bereich der Baugesuche. So werden diese in der Regel im brandschutztechnischen Bereich beurteilt. «Hier merken wir die gestiegene Bautätigkeit vor allem im Norden des Kantons», schildert Jürg Stadler, Leiter Prävention und Intervention. Gerade die grösseren und komplexeren Überbauungen, aber auch die Einführung der neuen Brandschutzvorschriften im letzten Jahr, haben die Mitarbeiter stark gefordert.

Umstrukturierung in der Feuerwehr


Aber auch im Bereich der Intervention setzt sich die glarnerSach stark ein, hier vor allem im Bereich der Feuerwehrfinanzierung. Mit der Gemeindestrukturreform habe sich bei den Feuerwehren einiges getan, meinte Stadler zu diesem Themengebiet. So wurden im Verlauf der letzten Jahre einige Feuerwehrmagazine saniert oder neu erstellt. «Deshalb bewegen sich unsere Beiträge dafür im Jahr 2014 auf Höchstniveau.» Mit dem Magazin in Elm sei dies aber fürs erste abgeschlossen und die Feuerwehrfinanzierung sollte sich auch dank erwarteter Steigerungen der Feuerwehrabsatzgaben durch die Revision des Brandgesetzes entspannen und erholen. Wie das Schadensjahr 2014 gezeigt hat, muss das Feuerwehrwesen für den Schutz der Bevölkerung auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Aus diesem Grund hat die glarnerSach zusammen mit den Gemeinden die «Koordinationsgruppe Feuerwesen Glarnerland» ins Leben gerufen. «Für 2015 wurden drei Arbeitsgruppen eingesetzt, welche sich mit der langfristigen Feuerwehrfinanzierung, der attraktiven Gestaltung des Feuerwehrdienstes sowie der Freistellung von Feuerwehrdienstleistenden durch Arbeitgebende befassen.

Haushaltversicherung SIEBENSACHEN


«Im rauen Klima eines hart umworbenen Verdrängungsmarktes hat sich die glarnSach gut geschlagen.» Wie Marco Stübi, Leiter Versicherung, betonte, konnte die Bruttoprämie im Wettbewerb um erfreuliche 2,5 Prozent steigern. Bereits im 2014 sei der Start mit der Überarbeitung der Haushaltversicherung SIEBENSACHEN vollzogen worden. «Neu steht den Kunden eine Haushalt- und/oder Sportkaskodeckung zur Verfügung.» Diese komme, so Stübi weiter, für die gewaltsame Beschädigung oder Zerstörung von Haushalt und Sportgeräten auf.

Zum Abschluss der Konferenz betonte der neue Verwaltungsratspräsident Tony Bürge die grosse Verankerung des Unternehmens in der Bevölkerung. «Die Glarner haben grosses Vertrauen in die glarnerSach.» Dies zeige sich zum Beispiel, dass so gut wie keine Beschwerde gegen die Beurteilungen von Baugesuchen eingehen würden.