Feuerwehrverein Grosstal Süd auf den Spuren der Wende

25 Mitglieder des Feuerwehrvereins Glarus Süd erlebten einen eindrucksvollen Ausflug in die Heimat ihres Präsidenten Stefan Börner, ins deutsche Bundesland Sachsen.



Aktiv- und Ehrenmitglieder auf der «Westseite» der Mauer im Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth «little Berlin». (Bild: zvg)
Aktiv- und Ehrenmitglieder auf der «Westseite» der Mauer im Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth «little Berlin». (Bild: zvg)

In der Früh startete die Reise mit dem Niederer-Car aus dem Grosstal über Bregenz–Ulm–Würzburg ins ehemalige Ostdeutschland. Das erste Etappenziel war der Kurort und das nordische Skisportzentrum Oberhof im Thüringerwald.

Zeigte das Thermometer beim Mittagessen im bayrischen Werneck noch 25 Grad, blies in Oberhof noch bei 3 Grad ein kalter Wind und Regen entgegen. So tauschte man die geplante Fahrradtour mit «Abenteuer»-Kegeln auf einer Kegelbahn aus Ostzeit. Nach mehr oder weniger kurzer Nacht ging die Fahrt mit dem sicheren Chauffeur der Niederer-Reisen und Vereinsmitglied Rolf Rhyner weiter nach Weimar, der selbst ernannten «Kulturstadt Europas». Auf dem Hügelzug über der Stadt, dem Ettersberg, allerdings wurden wir mit einer sehr unrühmliche Zeit Deutschlands konfrontiert. Die Besichtigung, mit sehr kompetenter Führung, des Konzentrationslagers Buchenwald hat merklich auf die bis dahin tolle Stimmung gedrückt. Die rund dreistündige Führung in passender nasskalter Witterung, welche die wahnsinnigen, unglaublichen Untaten aus dem Zweiten Weltkrieg zum Anfassen nahe und äusserst eindrücklich vor Augen führte, ist wohl allen wackeren Feuerwehrmännern nachhaltig eingefahren. Aber zum Glück hat Deutschland auch sehr viel positive Geschichte geschrieben. Nach einer Fahrt, vorbei an des Präsidenten sächsischer Heimatstadt Glauchau, zur Wiege der deutschen Automobilindustrie nach Zwickau erlebten die aktiven und ehemaligen Feuerwehrmannen eine interessante und humorvolle Führung im August-Horch-Museum. August Horch war der Begründer der vor den Kriegsjahren bekannten Horch-Autos und später der Audiwerke. In den DDR-Zeiten, bis 1990, wurden dann im Werk die berühmten Kunststoffautos mit zehnjähriger Lieferfrist, Trabant «Trabi», hergestellt.

Der Ausklang dieses im Wechselbad der Gefühle stehenden Tages fand bei ausgezeichnetem Nachtessen und eigens gebrauten Bieren im bekannten Zwickauer Brauhaus statt. Die Heimreise führte über das thüringische und bayrische Vogtland mit Zwischenhalt im ehemaligen Grenzort der BRD und DDR, Mödlareuth; aufgrund des Baus einer 3.40 Meter hohen Betonmauer 1966 mitten durch das 50-Seelendorf im Volksmund von den Amerikanern auch «little Berlin» genannt. Das Dorf ist in der Mitte Deutschlands gelegen, wird heute vom «Deutsch-Deutschen-Museum» geprägt und zeigt eindrücklich die Vergangenheit seit dem Zweiten Weltkrieg nach der Trennung Deutschlands in Ost und West bis zum überraschenden Mauerfall 1989. Bis zuletzt, dank Trabi- und anderen Witzen, gut gelaunt, kehrte die muntere Schar Feuerwehrmänner ins südliche Grosstal zurück. Dem Vereinspräsidenten sei für die tolle Organisation in sein Heimatland bestens gedankt.