Firmengeschichte in bewegten Bildern

Die spannende Geschichte der Knobel AG – heute TRIDONIC – in Ennenda, wird im Museum neu noch eindrücklicher zum Leben erweckt. Mit frisch gefundenem Filmmaterial erhält man einen noch besseren Einblick in einen Pionier der Elektrik.



Von den Anfängen der Elektrik: Im Museum der ehemaligen Knobel AG zeigen Fritz Hefti ... ... Alex Pohle Beispiele aus der abwechslungsreichen Firmengeschichte. (Bilder: jhuber)
Von den Anfängen der Elektrik: Im Museum der ehemaligen Knobel AG zeigen Fritz Hefti ... ... Alex Pohle Beispiele aus der abwechslungsreichen Firmengeschichte. (Bilder: jhuber)

Wo heute unter dem Namen TRIDONIC das neueste in Sachen Beleuchtung und ganz besonders im LED-Bereich entstehen, stand vor über 100 Jahren ein einziger Mann in seiner kleinen Werkstatt. 1918 gründete der Feinmechaniker Fritz Knobel-Zimmermann seine Firma in Ennenda. Das Hauptsegment des Ein-Mann-Betriebs waren zu Beginn Elektroinstallationen im ganzen Kanton. Daraus hat sich in der Blütezeit in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts ein spezialisierter Betrieb mit über 400 Mitarbeitern alleine in der Produktion und weiteren Produktionsstätten in Frankreich und Deutschland entwickelt, der vor allem für seine Lichtkomponenten und -steuerungen weit über die Landesgrenzen bekannt war. Dies und viele weitere Eckpfeiler der Firmengeschichte erzählte Fritz Hefti einer kleineren Gruppe an Interessierten, welche die erste Führung mit dem neuen Filmmaterial besuchen durfte. Erst kürzlich sei dieses Material gefunden worden, schilderte der Kurator und langjähriger Mitarbeiter der Knobel AG weiter. Dabei handelt es sich um zwei Jubiläen sowie Aufnahmen aus der Produktion. Im Anschluss erklärte Alex Pohle, ebenfalls langjähriger Mitarbeiter, wichtige Produkte aus der langen Geschichte des Unternehmens. Diese zeigen auch eindrücklich auf, wie sich die Elektrik in gut einem Jahrhundert enorm gewandelt hat. «Schon immer wurde versucht, kompakter und kleiner zu bauen», führte Hefti weiter aus. Mit neuen Techniken und Materialien befinde man sich heute natürlich an einem ganz neuen Standpunkt.

Innovation und Flexibilität


Dass sich die Knobels immer wieder, auch abseits des Hauptsegmentes an neuen Produkten versucht haben, zeigt die Ausstellung ebenfalls. «Dabei war natürlich nicht immer alles von Erfolg gekrönt.» Ein Beispiel dafür sei der in den 70er-Jahren entwickelte Rollstuhl mit Elektromotor. Zwar konnten einige Idee erfolgreich als Patente verkauft werden, zur seriemässigen Produktion kam es jedoch nie. Vor gut zehn Jahren wurde das Familienunternehmen dann von der Zumtobel/Tridonic Gruppe übernommen und die Produktion mit der gleichen Belegschaft nahtlos weitergeführt. Auch heute geniesst der Standort Ennenda im weltweit agierenden Konzern einen hohen Stellenwert. «Ennenda ist perfekt ausgerichtet für kundenspezifische Wünsche», beschreibt es der Produktionsleiter Bernhard Huber. Ein Bereich, der in Zukunft immer wichtiger werde, ist sich Huber sicher. Das bedeute, dass der Standort für die TRIDONIC sicher weiter wichtig und wahrscheinlich noch wichtiger werde.

Führungen durch das Museum können nach Absprache mit Fitz Hefti (Tel. 055 640 37 54Artikel) unkompliziert organisiert werden.

*Jürg Huber ist Pressebeauftragter der Glarner Handeskammer.